Mikro- und Makrodistraktion am Kiefer: Eine sichere Methode der Knochengewinnung

• Published in: Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie : MKG Kiefer- und Gesichtschirurgie : MKG, 2000-09, Vol.4 (S2), p.S432-S437
• Main Authors: Hidding, Johannes, Zöller, Joachim E., Lazar, Frank
• Format: Article
• Language: ger
• Subjects: Bones
• ISSN: 1432-9417; 1865-1550; 1434-3940; 1865-1569
• DOI: 10.1007/PL00014568

Die Technik der vertikalen Distraktionsosteogenese (VDO) wurde von unserer Studiengruppe entwickelt, um zahntragende und zahnlose Alveolarfortsatzsegmente vertikal aufzubauen. Neben dieser Technik der vertikalen Distraktion des atrophen Alveolarfortsatzes stehen weitere Modifikationen im Sinn der Mikro- und Makrodistraktion zur Verfügung. Die Mikrodistraktion beinhaltet die Therapie lokalisierter kleiner Alveolarfortsatzdefekte mit Mikroplatten und 1,0-mm-Schrauben. In Pilotstudien konnten 6 Patienten insbesondere nach traumatischem Knochenverlust vertikal augmentiert werden. Die Segmentbreite betrug im Durchschnitt 12,6 mm, die durchschnittliche vertikale Distraktionsstrecke 9,2 mm. Bei der Makrodistraktion ist eine Distraktion im hochatrophen Unterkiefer gemeint, um diesen stark geschwächten Knochen vertikal aufzubauen. Bei ¶5 Patienten wurden größere Unterkiefersegmente von durchschnittlich 119 mm Länge horizontal gespalten und dann sandwichartig verlagert. Bei allen Patienten konnten wir insbesondere durch die verstärkte Basisplatte eine ausreichende Stabilität des Unterkiefers und auch die gewünschte Bewegung des Alveolarfortsatzsegments erreichen. Im Gegensatz zu Knochentransplantationen ist bei der Kallusdistraktion eine Mineralisation des hinzugewonnenen Knochens bereits frühzeitig erreicht. Dieses konnten wir radiologisch und histologisch nachweisen. Die Implantatinsertion konnten wir in beiden Pilotstudien bei Mikro- und Makrodistraktion bereits nach 3 Monaten vornehmen. Wesentliche Vorteile der vertikalen Distraktionsosteogenese sind: 1. keine Knochenentnahme, 2. geringere Resorption, 3. geringe Morbidität im Vergleich zu konventionellen Techniken, 4. geringe Infektionsrate, 5. Implantatversorgung nach 3 Monaten, 6. Weichgewebegewinn durch Distraktion. Vertical distraction osteogenesis (VDO) has been developed by our study group to move dentulous and edentulous segments of the alveolar process vertically with a device in microplate-design. Besides these techniques of vertical distraction of the atrophic alveolar crest some further modifications as Micro- and Macrodistraction are available. Microdistraction can be used in localised small defects of the alveolar crest with microplates and screws of 1.0 mm ¶in diameter. In a pilotstudy we ¶could treat 6 patients especially after traumatic bone loss of the alveolus. The lengths of the segments were 12.6 mm, the vertical distraction rate was 9.2 mm in average. Macrodistraction we call the distraction