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Multiple Karzinome: Prognosefaktor bei Patienten mit kolorektalem Karzinom?

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Das kolorektale Karzinom ist eines der häufigsten Karzinome in der westlichen Welt, für welches bereits eine Vielzahl von Prognosefaktoren beschrieben wurde. Inwieweit jedoch das Auftreten von multiplen Karzinomen prognostisch eine Rolle spielt, wurde in der Lite...

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Published in:Coloproctology 2010-12, Vol.32 (6), p.326-333
Main Authors: Hildebrand, P., Humke, J., Övermann, E., Schlöricke, E., Schmidt, K., Jungbluth, T., Roblick, U.J., Bruch, H.-P., Czymek, R.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Das kolorektale Karzinom ist eines der häufigsten Karzinome in der westlichen Welt, für welches bereits eine Vielzahl von Prognosefaktoren beschrieben wurde. Inwieweit jedoch das Auftreten von multiplen Karzinomen prognostisch eine Rolle spielt, wurde in der Literatur bisher kaum behandelt. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob das Auftreten von Zweit- bzw. multiplen Karzinomen einen Einfluss auf die Prognose des Patienten mit kolorektalem Karzinom hat. Patienten und Methodik In einem Behandlungszeitraum von 1992–2005 wurden an der Medizinischen Universität zu Lübeck 1500 Patienten wegen eines kolorektalen Karzinoms operiert. Von diesen wiesen insgesamt 276 (18,4%) multiple Malignome auf. Die statistische Auswertung erfolgte ausschließlich an kurativ operierten Patienten, um begleitende prognostische Faktoren zu minimieren. Das Kollektiv wurde nach zeitlichem Auftreten des Mehrfachtumors in Gruppen unterteilt und hinsichtlich unterschiedlicher Variablen analysiert. Ergebnisse Es konnten keine signifikanten Unterschiede im Überleben der einzelnen Gruppen nachgewiesen werden. Auch das Überleben der Patienten ohne multiples Malignom war im Vergleich zu Patienten mit Mehrfachtumoren nicht signifikant verschieden. Schlussfolgerung Das Auftreten multipler Karzinome ist kein eigenständiger Prognosefaktor bei Patienten mit kolorektalem Indexkarzinom. Dies zeigt, dass eine mehrfache Tumorerkrankung nicht zwingend mit einer schlechteren Prognose des Patienten einhergehen muss und spricht für die Notwendigkeit eines kurativen Therapieansatzes und einer suffizienten Nachbetreuung.
ISSN:0174-2442
1615-6730
DOI:10.1007/s00053-010-0131-6