Loading…
Konservative Therapie der Divertikelkrankheit
Zusammenfassung Hintergrund Die Prävalenz der Divertikulose liegt zwischen 28 und 45 % in der Gesamtbevölkerung und bei >60 % bei den über 70-Jährigen. Eine weitere Zunahme der Hospitalisierungsrate aufgrund von Komplikationen ist zu beobachten. Ebenso betrifft die Divertikulose immer häufiger au...
Saved in:
Published in: | Coloproctology 2018-10, Vol.40 (5), p.339-344 |
---|---|
Main Authors: | , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
Subjects: | |
Citations: | Items that this one cites |
Online Access: | Get full text |
Tags: |
Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
|
Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Die Prävalenz der Divertikulose liegt zwischen 28 und 45 % in der Gesamtbevölkerung und bei >60 % bei den über 70-Jährigen. Eine weitere Zunahme der Hospitalisierungsrate aufgrund von Komplikationen ist zu beobachten. Ebenso betrifft die Divertikulose immer häufiger auch jüngere Patienten. Zunehmend müssen der unkritische Einsatz von Antibiotika sowie die Indikationsstellung zur Operation hinterfragt und neue Ansätze in der Therapie gefunden werden.
Fragestellung
Welchen Stellenwert hat die konservative Therapie, insbesondere die Antibiotikagabe, in der Behandlung der Divertikelkrankheit?
Material und Methode
Die aktuelle Literatur und die erste S2k-Leitlinie „Divertikelkrankheit/Divertikulitis“ werden ausgewertet.
Ergebnisse
Bereits in der Primärprophylaxe der Divertikelkrankheit gibt es zahlreiche Optionen. So können eine ballaststoffreiche fleischarme Diät, körperliche Bewegung und das Meiden von Übergewicht sowie von Zigaretten Komplikationen reduzieren. Die Vermeidung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Kortikoiden und Opioiden reduziert ebenfalls das Risiko von Komplikationen. Antibiotika sind bei der Therapie der akuten unkomplizierten Divertikelkrankheit meist nicht erforderlich, wenn keine Risikofaktoren vorliegen. Aminosalicylate und nichtresorbierbare Antibiotika sind nicht sicher wirksam. Die akute komplizierte Divertikulitis wird mit Antibiotika, Elektrolytlösungen sowie ggf. Abszessdrainagen bzw. einer Operation behandelt.
Schlussfolgerung
Die Indikation und die korrekte Wahl der konservativen Therapie werden nach sorgfältiger Bestimmung des Stadiums der Divertikelkrankheit, der körperlichen Verfassung und der Risikofaktoren des Betroffenen gestellt. Die antibiotische Therapie ist dabei letztendlich nur ein Teil des konservativen Managements. |
---|---|
ISSN: | 0174-2442 1615-6730 |
DOI: | 10.1007/s00053-018-0277-1 |