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Klinische Alltagsethik – Unterstützung im Umgang mit moralischem Disstress?: Evaluation eines ethischen Entscheidungsfindungsmodells für interprofessionelle klinische Teams
Zusammenfassung Hintergrund Hochleistungsmedizin und Kostenrationierung können zu moralischem Disstress und Burn-out-Syndromen führen – mit z. T. schwerwiegenden Konsequenzen für die direkt Betroffenen, die Qualität der Patientenversorgung und die Institutionen. Das multimodale Modell METAP (Modul,...
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Published in: | Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin Intensivmedizin und Notfallmedizin, 2014, Vol.109 (5), p.354-363 |
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Main Authors: | , , , , , |
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Language: | ger |
Subjects: | |
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container_title | Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin |
container_volume | 109 |
creator | Tanner, S. Albisser Schleger, H. Meyer-Zehnder, B. Schnurrer, V. Reiter-Theil, S. Pargger, H. |
description | Zusammenfassung
Hintergrund
Hochleistungsmedizin und Kostenrationierung können zu moralischem Disstress und Burn-out-Syndromen führen – mit z. T. schwerwiegenden Konsequenzen für die direkt Betroffenen, die Qualität der Patientenversorgung und die Institutionen. Das multimodale Modell METAP (Modul, Ethik, Therapieentscheide, Allokation, Prozess) wurde als maßgeschneiderte klinische Alltagsethik entwickelt und unterstützt die interprofessionelle ethische Entscheidungsfindung. Die Besonderheit des Modells liegt in der Ausbildung einer Ethikkompetenz im Umgang mit schwierigen Therapieentscheiden. METAP wurde zur Qualitätsprüfung evaluiert.
Methode
Es wurde untersucht, ob METAP im Umgang mit moralischem Disstress Unterstützung bietet. Auf 3 intensivmedizinischen und 3 geriatrischen Abteilungen wurden 24 Ärzte, 44 Pflegende und 9 Personen anderer Berufsgruppen in 33 Einzel- und 9 Gruppeninterviews befragt. Ein zusätzlicher Fragebogen wurde von 122 Personen (Rücklauf: 57 %) beantwortet.
Ergebnisse
Zwei Drittel der Interview- sowie 55 % der Fragebogenaussagen zeigen, dass durch METAP als klinische Alltagsethik der Umgang mit moralischem Disstress unterstützt wird. Dies gilt v. a. in der interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit sowie der Explikation und Evaluation von Behandlungszielen. METAP wirkt bei Personen, die selten mit ethischen Problemen konfrontiert sind oder das Verfahren noch nicht lange genug anwenden, nicht unterstützend.
Schlussfolgerungen
Moralischer Disstress ist bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar und muss als interprofessionelles Problem angegangen werden. Eine klinische Alltagsethik zur Förderung von ethischer Entscheidungskompetenz kann gezielte Unterstützung leisten. |
doi_str_mv | 10.1007/s00063-013-0327-y |
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Hintergrund
Hochleistungsmedizin und Kostenrationierung können zu moralischem Disstress und Burn-out-Syndromen führen – mit z. T. schwerwiegenden Konsequenzen für die direkt Betroffenen, die Qualität der Patientenversorgung und die Institutionen. Das multimodale Modell METAP (Modul, Ethik, Therapieentscheide, Allokation, Prozess) wurde als maßgeschneiderte klinische Alltagsethik entwickelt und unterstützt die interprofessionelle ethische Entscheidungsfindung. Die Besonderheit des Modells liegt in der Ausbildung einer Ethikkompetenz im Umgang mit schwierigen Therapieentscheiden. METAP wurde zur Qualitätsprüfung evaluiert.
Methode
Es wurde untersucht, ob METAP im Umgang mit moralischem Disstress Unterstützung bietet. Auf 3 intensivmedizinischen und 3 geriatrischen Abteilungen wurden 24 Ärzte, 44 Pflegende und 9 Personen anderer Berufsgruppen in 33 Einzel- und 9 Gruppeninterviews befragt. Ein zusätzlicher Fragebogen wurde von 122 Personen (Rücklauf: 57 %) beantwortet.
Ergebnisse
Zwei Drittel der Interview- sowie 55 % der Fragebogenaussagen zeigen, dass durch METAP als klinische Alltagsethik der Umgang mit moralischem Disstress unterstützt wird. Dies gilt v. a. in der interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit sowie der Explikation und Evaluation von Behandlungszielen. METAP wirkt bei Personen, die selten mit ethischen Problemen konfrontiert sind oder das Verfahren noch nicht lange genug anwenden, nicht unterstützend.
Schlussfolgerungen
Moralischer Disstress ist bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar und muss als interprofessionelles Problem angegangen werden. Eine klinische Alltagsethik zur Förderung von ethischer Entscheidungskompetenz kann gezielte Unterstützung leisten.</description><identifier>ISSN: 2193-6218</identifier><identifier>EISSN: 2193-6226</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s00063-013-0327-y</identifier><language>ger</language><publisher>Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg</publisher><subject>Critical Care Medicine ; Emergency Medicine ; Intensive ; Internal Medicine ; Medicine ; Medicine & Public Health ; Originalien</subject><ispartof>Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin, 2014, Vol.109 (5), p.354-363</ispartof><rights>Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014</rights><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><cites>FETCH-LOGICAL-c155y-9b92a9fa36f07dbc8463a6177ee1dbc19f96d387ad828e1e4192100eb475a3b63</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>314,780,784,27924,27925</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Tanner, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Albisser Schleger, H.</creatorcontrib><creatorcontrib>Meyer-Zehnder, B.</creatorcontrib><creatorcontrib>Schnurrer, V.</creatorcontrib><creatorcontrib>Reiter-Theil, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Pargger, H.</creatorcontrib><title>Klinische Alltagsethik – Unterstützung im Umgang mit moralischem Disstress?: Evaluation eines ethischen Entscheidungsfindungsmodells für interprofessionelle klinische Teams</title><title>Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin</title><addtitle>Med Klin Intensivmed Notfmed</addtitle><description>Zusammenfassung
Hintergrund
Hochleistungsmedizin und Kostenrationierung können zu moralischem Disstress und Burn-out-Syndromen führen – mit z. T. schwerwiegenden Konsequenzen für die direkt Betroffenen, die Qualität der Patientenversorgung und die Institutionen. Das multimodale Modell METAP (Modul, Ethik, Therapieentscheide, Allokation, Prozess) wurde als maßgeschneiderte klinische Alltagsethik entwickelt und unterstützt die interprofessionelle ethische Entscheidungsfindung. Die Besonderheit des Modells liegt in der Ausbildung einer Ethikkompetenz im Umgang mit schwierigen Therapieentscheiden. METAP wurde zur Qualitätsprüfung evaluiert.
Methode
Es wurde untersucht, ob METAP im Umgang mit moralischem Disstress Unterstützung bietet. Auf 3 intensivmedizinischen und 3 geriatrischen Abteilungen wurden 24 Ärzte, 44 Pflegende und 9 Personen anderer Berufsgruppen in 33 Einzel- und 9 Gruppeninterviews befragt. Ein zusätzlicher Fragebogen wurde von 122 Personen (Rücklauf: 57 %) beantwortet.
Ergebnisse
Zwei Drittel der Interview- sowie 55 % der Fragebogenaussagen zeigen, dass durch METAP als klinische Alltagsethik der Umgang mit moralischem Disstress unterstützt wird. Dies gilt v. a. in der interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit sowie der Explikation und Evaluation von Behandlungszielen. METAP wirkt bei Personen, die selten mit ethischen Problemen konfrontiert sind oder das Verfahren noch nicht lange genug anwenden, nicht unterstützend.
Schlussfolgerungen
Moralischer Disstress ist bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar und muss als interprofessionelles Problem angegangen werden. Eine klinische Alltagsethik zur Förderung von ethischer Entscheidungskompetenz kann gezielte Unterstützung leisten.</description><subject>Critical Care Medicine</subject><subject>Emergency Medicine</subject><subject>Intensive</subject><subject>Internal Medicine</subject><subject>Medicine</subject><subject>Medicine & Public Health</subject><subject>Originalien</subject><issn>2193-6218</issn><issn>2193-6226</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2014</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNp9kE1OwzAQhS0EElXpAdj5AgH_JHa8QlX5FRVs6NpyEid1SVLkcRdhxR24DjtuwklwKGLJYjRvpPdGMx9Cp5ScUULkORBCBE8IjcWZTIYDNGFU8UQwJg7_NM2P0QxgQ0Y7IZkkE_Rw37reQbm2eN62wTRgw9o946-3d7zqg_UQPj_C665vsOvwqmtMVJ0LuNt60_4EO3zpAIK3ABcn6Kg2LdjZb5-i1fXV0-I2WT7e3C3my6SkWTYkqlDMqNpwURNZFWWeCm4EldJaGkeqaiUqnktT5Sy31KZUsfipLVKZGV4IPkV0v7f0WwBva_3iXWf8oCnRIxO9Z6IjEz0y0UPMsH0GordvrNeb7c738cx_Qt8GWGcW</recordid><startdate>2014</startdate><enddate>2014</enddate><creator>Tanner, S.</creator><creator>Albisser Schleger, H.</creator><creator>Meyer-Zehnder, B.</creator><creator>Schnurrer, V.</creator><creator>Reiter-Theil, S.</creator><creator>Pargger, H.</creator><general>Springer Berlin Heidelberg</general><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope></search><sort><creationdate>2014</creationdate><title>Klinische Alltagsethik – Unterstützung im Umgang mit moralischem Disstress?</title><author>Tanner, S. ; Albisser Schleger, H. ; Meyer-Zehnder, B. ; Schnurrer, V. ; Reiter-Theil, S. ; Pargger, H.</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-c155y-9b92a9fa36f07dbc8463a6177ee1dbc19f96d387ad828e1e4192100eb475a3b63</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>2014</creationdate><topic>Critical Care Medicine</topic><topic>Emergency Medicine</topic><topic>Intensive</topic><topic>Internal Medicine</topic><topic>Medicine</topic><topic>Medicine & Public Health</topic><topic>Originalien</topic><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Tanner, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Albisser Schleger, H.</creatorcontrib><creatorcontrib>Meyer-Zehnder, B.</creatorcontrib><creatorcontrib>Schnurrer, V.</creatorcontrib><creatorcontrib>Reiter-Theil, S.</creatorcontrib><creatorcontrib>Pargger, H.</creatorcontrib><collection>CrossRef</collection><jtitle>Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Tanner, S.</au><au>Albisser Schleger, H.</au><au>Meyer-Zehnder, B.</au><au>Schnurrer, V.</au><au>Reiter-Theil, S.</au><au>Pargger, H.</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Klinische Alltagsethik – Unterstützung im Umgang mit moralischem Disstress?: Evaluation eines ethischen Entscheidungsfindungsmodells für interprofessionelle klinische Teams</atitle><jtitle>Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin</jtitle><stitle>Med Klin Intensivmed Notfmed</stitle><date>2014</date><risdate>2014</risdate><volume>109</volume><issue>5</issue><spage>354</spage><epage>363</epage><pages>354-363</pages><issn>2193-6218</issn><eissn>2193-6226</eissn><abstract>Zusammenfassung
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Hochleistungsmedizin und Kostenrationierung können zu moralischem Disstress und Burn-out-Syndromen führen – mit z. T. schwerwiegenden Konsequenzen für die direkt Betroffenen, die Qualität der Patientenversorgung und die Institutionen. Das multimodale Modell METAP (Modul, Ethik, Therapieentscheide, Allokation, Prozess) wurde als maßgeschneiderte klinische Alltagsethik entwickelt und unterstützt die interprofessionelle ethische Entscheidungsfindung. Die Besonderheit des Modells liegt in der Ausbildung einer Ethikkompetenz im Umgang mit schwierigen Therapieentscheiden. METAP wurde zur Qualitätsprüfung evaluiert.
Methode
Es wurde untersucht, ob METAP im Umgang mit moralischem Disstress Unterstützung bietet. Auf 3 intensivmedizinischen und 3 geriatrischen Abteilungen wurden 24 Ärzte, 44 Pflegende und 9 Personen anderer Berufsgruppen in 33 Einzel- und 9 Gruppeninterviews befragt. Ein zusätzlicher Fragebogen wurde von 122 Personen (Rücklauf: 57 %) beantwortet.
Ergebnisse
Zwei Drittel der Interview- sowie 55 % der Fragebogenaussagen zeigen, dass durch METAP als klinische Alltagsethik der Umgang mit moralischem Disstress unterstützt wird. Dies gilt v. a. in der interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit sowie der Explikation und Evaluation von Behandlungszielen. METAP wirkt bei Personen, die selten mit ethischen Problemen konfrontiert sind oder das Verfahren noch nicht lange genug anwenden, nicht unterstützend.
Schlussfolgerungen
Moralischer Disstress ist bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar und muss als interprofessionelles Problem angegangen werden. Eine klinische Alltagsethik zur Förderung von ethischer Entscheidungskompetenz kann gezielte Unterstützung leisten.</abstract><cop>Berlin/Heidelberg</cop><pub>Springer Berlin Heidelberg</pub><doi>10.1007/s00063-013-0327-y</doi><tpages>10</tpages></addata></record> |
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identifier | ISSN: 2193-6218 |
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