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Ultraschallgesteuerte periphere Regionalanästhesie: Applikationsort und Dosierung des Lokalanästhetikums

Zusammenfassung Durch die Einführung des Ultraschalls in die Regionalanästhesie wurde in den letzten Jahren deutlich, dass es in der Vergangenheit wahrscheinlich erheblich häufiger als bisher angenommen zu sog. intraneuralen Punktionen bzw. Injektionen (d. h. Penetration des Epineuriums) gekommen is...

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Published in:Der Anaesthesist 2012-08, Vol.61 (8), p.711-721
Main Authors: Gorsewski, G., Dinse-Lambracht, A., Tugtekin, I., Gauss, A.
Format: Article
Language:ger
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creator Gorsewski, G.
Dinse-Lambracht, A.
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Gauss, A.
description Zusammenfassung Durch die Einführung des Ultraschalls in die Regionalanästhesie wurde in den letzten Jahren deutlich, dass es in der Vergangenheit wahrscheinlich erheblich häufiger als bisher angenommen zu sog. intraneuralen Punktionen bzw. Injektionen (d. h. Penetration des Epineuriums) gekommen ist. Allerdings führte dies nur selten zu bleibenden neurologischen Schäden. Die sonographische Darstellung der Nerven hat gezeigt, dass die „intraneurale Injektion“ als Oberbegriff zu betrachten ist, der unter Berücksichtigung der Morphologie der Nerven einer detaillierteren Beschreibung bedarf. Es wurde deutlich, dass der Stichkanal bei einer intraneuralen Punktion meist an den Nervenfaszikeln vorbei (intraneural-perifaszikulär) und selten durch sie hindurch (intraneural-transfaszikulär) verlief, wobei die Nadelspitze entsprechend selten im Faszikel selbst (intraneural-intrafaszikulär) zu liegen kam. Bei intraneural-extrafaszikulärer Lage kann derzeit davon ausgegangen werden, dass es wahrscheinlich zu keinen bleibenden Nervenschädigungen kommt. Werden Faszikel geschädigt, sind klinisch apparente Nervenschäden nicht auszuschließen. In einer Reihe von Studien zur Bestimmung des minimalen effektiven anästhetischen Volumens, in denen bewusst eine intraneurale Injektion vermieden wurde, konnte aber belegt werden, dass auch bei gezielter zirkumferenzieller Applikation des Lokalanästhetikums mithilfe des Ultraschalls (d. h. bei ringförmiger Verteilung um die äußerste erkennbare Nervenhülle) eine erhebliche Volumenreduktion des Lokalanästhetikums möglich ist. Diese erscheint gegenüber einer Einzelpunktinjektion außerhalb des Epineuriums (extraneurale Injektion ohne garantierte Verteilung des Lokalanästhetikums um den Nerv herum) vorteilhaft. Da die intraneural-intrafaszikuläre Applikation des Lokalanästhetikums das Risiko von z. T. lebensqualitätseinschränkenden Nervenschäden in sich birgt, sollten die Möglichkeiten des Ultraschalls im Hinblick auf die Vermeidung von intraneuralen Punktionen genutzt werden.
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Injektionen (d. h. Penetration des Epineuriums) gekommen ist. Allerdings führte dies nur selten zu bleibenden neurologischen Schäden. Die sonographische Darstellung der Nerven hat gezeigt, dass die „intraneurale Injektion“ als Oberbegriff zu betrachten ist, der unter Berücksichtigung der Morphologie der Nerven einer detaillierteren Beschreibung bedarf. Es wurde deutlich, dass der Stichkanal bei einer intraneuralen Punktion meist an den Nervenfaszikeln vorbei (intraneural-perifaszikulär) und selten durch sie hindurch (intraneural-transfaszikulär) verlief, wobei die Nadelspitze entsprechend selten im Faszikel selbst (intraneural-intrafaszikulär) zu liegen kam. Bei intraneural-extrafaszikulärer Lage kann derzeit davon ausgegangen werden, dass es wahrscheinlich zu keinen bleibenden Nervenschädigungen kommt. Werden Faszikel geschädigt, sind klinisch apparente Nervenschäden nicht auszuschließen. In einer Reihe von Studien zur Bestimmung des minimalen effektiven anästhetischen Volumens, in denen bewusst eine intraneurale Injektion vermieden wurde, konnte aber belegt werden, dass auch bei gezielter zirkumferenzieller Applikation des Lokalanästhetikums mithilfe des Ultraschalls (d. h. bei ringförmiger Verteilung um die äußerste erkennbare Nervenhülle) eine erhebliche Volumenreduktion des Lokalanästhetikums möglich ist. Diese erscheint gegenüber einer Einzelpunktinjektion außerhalb des Epineuriums (extraneurale Injektion ohne garantierte Verteilung des Lokalanästhetikums um den Nerv herum) vorteilhaft. Da die intraneural-intrafaszikuläre Applikation des Lokalanästhetikums das Risiko von z. T. lebensqualitätseinschränkenden Nervenschäden in sich birgt, sollten die Möglichkeiten des Ultraschalls im Hinblick auf die Vermeidung von intraneuralen Punktionen genutzt werden.</description><identifier>ISSN: 0003-2417</identifier><identifier>EISSN: 1432-055X</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s00101-012-2045-x</identifier><language>ger</language><publisher>Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag</publisher><subject>Anesthesiology ; Critical Care Medicine ; Emergency Medicine ; Intensive ; Medicine ; Medicine &amp; Public Health ; Pain Medicine ; Regionalanästhesie</subject><ispartof>Der Anaesthesist, 2012-08, Vol.61 (8), p.711-721</ispartof><rights>Springer-Verlag 2012</rights><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><cites>FETCH-LOGICAL-c155x-b01c3bb2b2170ffa951c4540404a607ba752a91ee97609cfcb0614e4dba150273</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>314,780,784,27924,27925</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Gorsewski, G.</creatorcontrib><creatorcontrib>Dinse-Lambracht, A.</creatorcontrib><creatorcontrib>Tugtekin, I.</creatorcontrib><creatorcontrib>Gauss, A.</creatorcontrib><title>Ultraschallgesteuerte periphere Regionalanästhesie: Applikationsort und Dosierung des Lokalanästhetikums</title><title>Der Anaesthesist</title><addtitle>Anaesthesist</addtitle><description>Zusammenfassung Durch die Einführung des Ultraschalls in die Regionalanästhesie wurde in den letzten Jahren deutlich, dass es in der Vergangenheit wahrscheinlich erheblich häufiger als bisher angenommen zu sog. intraneuralen Punktionen bzw. Injektionen (d. h. Penetration des Epineuriums) gekommen ist. Allerdings führte dies nur selten zu bleibenden neurologischen Schäden. Die sonographische Darstellung der Nerven hat gezeigt, dass die „intraneurale Injektion“ als Oberbegriff zu betrachten ist, der unter Berücksichtigung der Morphologie der Nerven einer detaillierteren Beschreibung bedarf. Es wurde deutlich, dass der Stichkanal bei einer intraneuralen Punktion meist an den Nervenfaszikeln vorbei (intraneural-perifaszikulär) und selten durch sie hindurch (intraneural-transfaszikulär) verlief, wobei die Nadelspitze entsprechend selten im Faszikel selbst (intraneural-intrafaszikulär) zu liegen kam. Bei intraneural-extrafaszikulärer Lage kann derzeit davon ausgegangen werden, dass es wahrscheinlich zu keinen bleibenden Nervenschädigungen kommt. Werden Faszikel geschädigt, sind klinisch apparente Nervenschäden nicht auszuschließen. In einer Reihe von Studien zur Bestimmung des minimalen effektiven anästhetischen Volumens, in denen bewusst eine intraneurale Injektion vermieden wurde, konnte aber belegt werden, dass auch bei gezielter zirkumferenzieller Applikation des Lokalanästhetikums mithilfe des Ultraschalls (d. h. bei ringförmiger Verteilung um die äußerste erkennbare Nervenhülle) eine erhebliche Volumenreduktion des Lokalanästhetikums möglich ist. Diese erscheint gegenüber einer Einzelpunktinjektion außerhalb des Epineuriums (extraneurale Injektion ohne garantierte Verteilung des Lokalanästhetikums um den Nerv herum) vorteilhaft. Da die intraneural-intrafaszikuläre Applikation des Lokalanästhetikums das Risiko von z. T. lebensqualitätseinschränkenden Nervenschäden in sich birgt, sollten die Möglichkeiten des Ultraschalls im Hinblick auf die Vermeidung von intraneuralen Punktionen genutzt werden.</description><subject>Anesthesiology</subject><subject>Critical Care Medicine</subject><subject>Emergency Medicine</subject><subject>Intensive</subject><subject>Medicine</subject><subject>Medicine &amp; Public Health</subject><subject>Pain Medicine</subject><subject>Regionalanästhesie</subject><issn>0003-2417</issn><issn>1432-055X</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2012</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNp9j9tKxDAQhoMoWFcfwLt9gehMmjT2UhYPCwuCuOBdSOL0sNR2SbpQ38c38cXMUq9lLoaB-X7-j7FrhBsE0LcRAAE5oOACpOLTCctQ5oKDUu-nLAOAnAuJ-pxdxLhLp5L6LmP5thuDjb6xXVdTHOlAYaTlnkK7byjQ8pXqduhtZ_uf7zg2FFu6ZGeV7SJd_e0F2z4-vK2e-eblab2633CPSk3cAfrcOeEEaqgqWyr0UklIYwvQzmolbIlEpS6g9JV3UKAk-eEsKhA6XzCcc30YYgxUmX1oP234MgjmaG1ma5OszdHaTIkRMxPTb19TMLvhEFL_-A_0C6GvW-U</recordid><startdate>201208</startdate><enddate>201208</enddate><creator>Gorsewski, G.</creator><creator>Dinse-Lambracht, A.</creator><creator>Tugtekin, I.</creator><creator>Gauss, A.</creator><general>Springer-Verlag</general><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope></search><sort><creationdate>201208</creationdate><title>Ultraschallgesteuerte periphere Regionalanästhesie</title><author>Gorsewski, G. ; Dinse-Lambracht, A. ; Tugtekin, I. ; Gauss, A.</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-c155x-b01c3bb2b2170ffa951c4540404a607ba752a91ee97609cfcb0614e4dba150273</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>2012</creationdate><topic>Anesthesiology</topic><topic>Critical Care Medicine</topic><topic>Emergency Medicine</topic><topic>Intensive</topic><topic>Medicine</topic><topic>Medicine &amp; Public Health</topic><topic>Pain Medicine</topic><topic>Regionalanästhesie</topic><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Gorsewski, G.</creatorcontrib><creatorcontrib>Dinse-Lambracht, A.</creatorcontrib><creatorcontrib>Tugtekin, I.</creatorcontrib><creatorcontrib>Gauss, A.</creatorcontrib><collection>CrossRef</collection><jtitle>Der Anaesthesist</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Gorsewski, G.</au><au>Dinse-Lambracht, A.</au><au>Tugtekin, I.</au><au>Gauss, A.</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Ultraschallgesteuerte periphere Regionalanästhesie: Applikationsort und Dosierung des Lokalanästhetikums</atitle><jtitle>Der Anaesthesist</jtitle><stitle>Anaesthesist</stitle><date>2012-08</date><risdate>2012</risdate><volume>61</volume><issue>8</issue><spage>711</spage><epage>721</epage><pages>711-721</pages><issn>0003-2417</issn><eissn>1432-055X</eissn><abstract>Zusammenfassung Durch die Einführung des Ultraschalls in die Regionalanästhesie wurde in den letzten Jahren deutlich, dass es in der Vergangenheit wahrscheinlich erheblich häufiger als bisher angenommen zu sog. intraneuralen Punktionen bzw. Injektionen (d. h. Penetration des Epineuriums) gekommen ist. Allerdings führte dies nur selten zu bleibenden neurologischen Schäden. Die sonographische Darstellung der Nerven hat gezeigt, dass die „intraneurale Injektion“ als Oberbegriff zu betrachten ist, der unter Berücksichtigung der Morphologie der Nerven einer detaillierteren Beschreibung bedarf. Es wurde deutlich, dass der Stichkanal bei einer intraneuralen Punktion meist an den Nervenfaszikeln vorbei (intraneural-perifaszikulär) und selten durch sie hindurch (intraneural-transfaszikulär) verlief, wobei die Nadelspitze entsprechend selten im Faszikel selbst (intraneural-intrafaszikulär) zu liegen kam. Bei intraneural-extrafaszikulärer Lage kann derzeit davon ausgegangen werden, dass es wahrscheinlich zu keinen bleibenden Nervenschädigungen kommt. Werden Faszikel geschädigt, sind klinisch apparente Nervenschäden nicht auszuschließen. In einer Reihe von Studien zur Bestimmung des minimalen effektiven anästhetischen Volumens, in denen bewusst eine intraneurale Injektion vermieden wurde, konnte aber belegt werden, dass auch bei gezielter zirkumferenzieller Applikation des Lokalanästhetikums mithilfe des Ultraschalls (d. h. bei ringförmiger Verteilung um die äußerste erkennbare Nervenhülle) eine erhebliche Volumenreduktion des Lokalanästhetikums möglich ist. Diese erscheint gegenüber einer Einzelpunktinjektion außerhalb des Epineuriums (extraneurale Injektion ohne garantierte Verteilung des Lokalanästhetikums um den Nerv herum) vorteilhaft. 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