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Notfallmedizinische Versorgung in Offshore-Windparks: Neue Herausforderungen in der deutschen Nord- und Ostsee
Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung In der deutschen Nord- und Ostsee werden Offshore-Windparks errichtet und betrieben. Die Entfernung zum Festland, besondere Umweltbedingungen, Limitationen in der Zugänglichkeit, Arbeiten in Höhen und Tiefen sowie die Weitläufigkeit der Windparks stellen...
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Published in: | Der Anaesthesist 2016-05, Vol.65 (5), p.369-379 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Hintergrund und Fragestellung
In der deutschen Nord- und Ostsee werden Offshore-Windparks errichtet und betrieben. Die Entfernung zum Festland, besondere Umweltbedingungen, Limitationen in der Zugänglichkeit, Arbeiten in Höhen und Tiefen sowie die Weitläufigkeit der Windparks stellen Herausforderungen für die medizinische Versorgung und Rettung von verletzten oder erkrankten Arbeitern dar. Ein Rettungssystem mit einheitlicher Notrufnummer ist in Offshore-Windparks nicht verfügbar und gemäß Satzung und Auftrag gehört deren Notfallversorgung nicht zu den originären Aufgaben der Seenotrettung oder des maritimen Such- und Rettungsdienstes. Leitlinien und Empfehlungen für die Versorgung und Rettung von Notfallpatienten in Offshore-Windparks liegen nicht vor.
Zusammenfassung
Dieser Artikel zeigt den aktuellen Stand der medizinischen Versorgung und Rettung in deutschen Offshore-Windparks und diesbezügliche offene Fragestellungen auf. Das verlängerte therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen eines Rettungshubschraubers erfordert die Erweiterung der Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Verbesserung der Ersthelferqualifikation. Der Rettungshubschrauber muss über eine Winde verfügen, um Personal auf den Windenergieanlagen absetzen und den Patienten aufnehmen zu können. Aus Redundanzgründen oder zur Durchführung von Rendezvousverfahren sollten geeignete wassergebundene Rettungsmittel zur Verfügung stehen. Die Vorhaltung von professionellem medizinischen Personal in den Offshore-Windparks erscheint vor dem Hintergrund der gelebten Praxis in der Offshore-Öl- und Gasindustrie und erster Analysen zu medizinischen Ereignissen in Offshore-Windparks sinnvoll. Durch die Vorhaltung betrieblicher Luftrettungsdienste und spezieller Offshore-Notfall-Reaktionsteams konnte durch verschiedene Dienstleister inzwischen eine belastbare Rettungskette etabliert werden. Neben der aktuellen Entwicklung von medizinischen und rettungstechnischen Standards sind allerdings Studien notwendig, um die Rettungskette auf eine langfristig evidenzbasierte Grundlage zu stellen. Ein zentrales medizinisches Offshore-Register könnte hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. |
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ISSN: | 0003-2417 1432-055X |
DOI: | 10.1007/s00101-016-0154-7 |