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Probleme der mikrobiellen Sicherheit bei neuartigen Therapien: Die Quadratur des Kreises

Zusammenfassung Die Sterilität von parenteral verabreichten Arzneimitteln wird heutzutage als selbstverständlich vorausgesetzt. In der pharmazeutischen Industrie wurden exakt definierte Verfahren etabliert, die einen effizienten Schutz vor Kontaminationen durch Bakterien und Pilze bieten. Im Gegensa...

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Published in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2010, Vol.53 (1), p.45-51
Main Authors: Montag-Lessing, T., Störmer, M., Schurig, U., Brachert, J., Bubenzer, M., Sicker, U., Beshir, R., Spreitzer, I., Löschner, B., Bache, C., Becker, B., Schneider, C.K.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Die Sterilität von parenteral verabreichten Arzneimitteln wird heutzutage als selbstverständlich vorausgesetzt. In der pharmazeutischen Industrie wurden exakt definierte Verfahren etabliert, die einen effizienten Schutz vor Kontaminationen durch Bakterien und Pilze bieten. Im Gegensatz dazu ist die Gewährleistung der mikrobiellen Sicherheit der Mehrzahl der Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP), insbesondere der Zelltherapeutika, eine bis dato nicht oder höchstens partiell gelöste Aufgabe. Sie stellt eine Herausforderung an Hersteller, Behörden und Ärzte dar. Eine ganze Reihe der oben genannten Prinzipien ist bei der Herstellung von Zelltherapeutika nicht anwendbar. So ist die Sterilität von Ausgangsmaterialien nicht garantiert, die bekannten Verfahren zur Sterilisation sind in der Regel nicht anwendbar, sodass auch die Sterilität der Endprodukte nicht garantiert werden kann. Angesichts extrem kurzer Laufzeiten vieler Zelltherapeutika von bis zu wenigen Stunden liegen die Ergebnisse der etablierten Methoden zur Sterilitätstestung häufig viel zu spät vor. Außerdem kann aus der Sterilität der Untersuchungsprobe nicht automatisch auf die Sterilität des gesamten Produktes geschlossen werden. Konventionelle Methoden zur Pyrogentestung sind für ATMP in den meisten Fällen nicht anwendbar. In dieser Arbeit wird versucht, die wesentlichen Unzulänglichkeiten in puncto Sterilität und Pyrogenfreiheit neuartiger Therapeutika aufzuzeigen. Möglichkeiten zur Überwindung dieser Probleme werden diskutiert, und es wird eine Reihe von Lösungsvorschlägen unterbreitet.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-009-0993-3