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Individualisierter oder Standardzugangsweg zum Abdomen: Aktuelle Datenlage
Zusammenfassung Hintergrund Jeder Bauchdeckenschnitt kann zu Früh- (z. B. Bauchdeckeninfektion) und Spätkomplikationen (z. B. Narbenhernie) führen. Die richtige Schnittführung ist oft schon entscheidend, um einerseits einen optimalen Zugang zum Operationsgebiet zu haben und andererseits Komplikation...
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Published in: | Chirurg 2016-09, Vol.87 (9), p.731-736 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Jeder Bauchdeckenschnitt kann zu Früh- (z. B. Bauchdeckeninfektion) und Spätkomplikationen (z. B. Narbenhernie) führen. Die richtige Schnittführung ist oft schon entscheidend, um einerseits einen optimalen Zugang zum Operationsgebiet zu haben und andererseits Komplikationen möglichst gering zu halten.
Ziel der Arbeit
Die Auswertung der rezenten Literatur soll uns darüber Auskunft geben, ob bei bestimmten Entitäten ein bestimmter Zugangsweg zum Abdomen vorteilhaft gegenüber anderen Schnittführungen ist.
Material und Methoden
Es wurde eine Literaturrecherche mit dem Thema Abdominalzugänge in folgenden Datenbanken durchgeführt: Cochrane Database of Systematic Reviews (CDSR), Cochrane Library, Medline und PubMed. Systematische Reviews und Studien mit großen Fallzahlen wurden für die Auswertung herangezogen, wohingegen Studien mit kleinen Fallzahlen und „case reports“ nicht berücksichtigt wurden.
Ergebnisse
Mittellinienlaparotomien sind für akute und elektive Abdominaleingriffe der Standardzugang, da die gute Abdominalübersicht und der rasche Zugangsweg zum Abdomen überzeugen. Bei großen Oberbauchoperationen kann die Querlaparotomie als gleichwertig angesehen werden mit dem Vorteil der guten Exploration von z. B. Leber oder Pankreas. 25 Jahre nach Einführung der Laparoskopie hat sich diese Technik als Standardzugangsweg bei der Cholezystektomie, bei der Fundoplikation und bei der Adipositaschirurgie etabliert. Beim akuten Appendix und bei vielen Kolonoperationen stellt sich das minimale Zugangstrauma als vorteilhaft in Bezug auf postoperative Schmerzen und den Spitalsaufenthalt dar, jedoch ist bei dieser Technik unter Umständen mit längeren Operationszeiten zu rechnen. Die SILS(„single incision laparoscopic surgery“)-Technik punktet im kosmetischen Outcome, jedoch sind Narbenhernien, verlängerte Operationszeit und höhere Komplikationsraten für diese Technik limitierend. NOTES („natural orifice translumenal endoscopic surgery“) und atypische Zugangswege kommen nur selten zur Anwendung. |
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ISSN: | 0009-4722 1433-0385 |
DOI: | 10.1007/s00104-016-0221-2 |