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Die Anwendung von Botulinumtoxin in der Hernienchirurgie: Ergebnisse einer Umfrage an zertifizierten Hernienzentren

Zusammenfassung Hintergrund Die Botulinumtoxinpräkonditionierung der Bauchdecke vor großen Hernienrekonstruktionen kann die operative Komplexität verringern und wird in den vergangenen Jahren zunehmend angewendet, auch wenn dafür kein zugelassenes Präparat zur Verfügung steht („off-label use“). Ziel...

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Published in:Chirurgie (Heidelberg, Germany) Germany), 2024-11, Vol.95 (11), p.914-924
Main Authors: Schaaf, Sebastian, Wöhler, Aliona, Gerlach, Patricia, Willms, Arnulf G., Schwab, Robert
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die Botulinumtoxinpräkonditionierung der Bauchdecke vor großen Hernienrekonstruktionen kann die operative Komplexität verringern und wird in den vergangenen Jahren zunehmend angewendet, auch wenn dafür kein zugelassenes Präparat zur Verfügung steht („off-label use“). Ziel der Arbeit Ziel der Arbeit war es, die Frequenz und Modalität der Praxis der Botulinumtoxinanwendung in der Hernienchirurgie zu erheben und einen Überblick über die verfügbare Literatur zu geben. Material und Methoden In einer freiwilligen Onlineumfrage unter den DGAV-zertifizierten Kompetenzzentren und Referenzzentren für Hernienchirurgie wurden Aspekte der Botulinumtoxinanwendung erfragt und die Ergebnisse analysiert. Ergebnisse Insgesamt 57 Zentren nahmen an der Umfrage teil, von denen 27 (47 %) Botulinumtoxin verwenden. Hauptgründe, die gegen die Anwendung sprachen, waren fehlende Erfahrung und Kostenerstattung. 85 % der Zentren haben bisher weniger als 50 Patienten mit Botulinumtoxin behandelt. Die Hauptindikationen waren Mittellinienhernien (M2–4 nach EHS-Klassifikation) mit einer Bruchlücke > 10 cm (W3 nach EHS-Klassifikation) und eine Loss-of-domain-Situation. Die Applikation erfolgte überwiegend ultraschallgestützt durch benannte Hernienchirurginnen und -chirurgen mit 100 bis 200 Allergan- oder 500 Speywood-Einheiten 4 bis 6 Wochen präoperativ und ohne Komplikationen, die mit der Botulinumtoxinanwendung in Zusammenhang standen. Schlussfolgerung Die Botulinumtoxininjektion in der Hernienchirurgie scheint sicher und effektiv zu sein. Eine ultraschallgestützte präoperative Gabe beidseits in die laterale Abdominalmuskulatur ist durch die verfügbare Datenlage gesichert. Spezifische Kurs- und Informationsformate sollten durch die hernienchirurgischen Institutionen angeboten werden.
ISSN:2731-6971
2731-698X
DOI:10.1007/s00104-024-02121-x