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Hymenopterengiftanaphylaxie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Zusammenfassung Eine vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung kann den Verlauf einer Anaphylaxie ungünstig beeinflussen. Dies wird am Beispiel der Hymenopterengiftallergie illustriert. Todesfälle nach Insektentenstichen treten meist bei älteren Patienten auf. Autoptisch wird oft eine vorbestehende He...

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Published in:Hautarzt 2008-03, Vol.59 (3), p.206-211
Main Author: Müller, U.R.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Eine vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung kann den Verlauf einer Anaphylaxie ungünstig beeinflussen. Dies wird am Beispiel der Hymenopterengiftallergie illustriert. Todesfälle nach Insektentenstichen treten meist bei älteren Patienten auf. Autoptisch wird oft eine vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung gefunden. Diese kann bei Anaphylaxie auch eine langfristige Morbidität zur Folge haben, z. B. einen Hirninfarkt oder einen Myokardinfarkt. Herzmedikamente, insbesondere β-Blocker und ACE-Hemmer, können aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften den Verlauf anaphylaktischer Reaktionen ungünstig beeinflussen. Da Herzkrankheiten viel häufiger sind als anaphylaktische Reaktionen und diese Medikamente therapeutisch sehr wertvoll sind, können sie bei Patienten mit beiden Krankheiten nicht ohne sorgfältige Risikoabwägung ersetzt werden. Adrenalin gilt als das Medikament der ersten Wahl zur Behandlung der Anaphylaxie, kann aber v. a. bei rascher intravenöser Applikation zu schweren Rhythmusstörungen oder zum Infarkt führen. Adrenalin sollte daher vorzugsweise intramuskulär verabreicht werden, falls intravenös durch Dauertropfinfusion.
ISSN:0017-8470
1432-1173
DOI:10.1007/s00105-008-1469-3