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Ethische Aspekte der ästhetischen Medizin

Zusammenfassung Der Beitrag untersucht die Frage, ob und – wenn ja – unter welchen Bedingungen Ärzte rein ästhetische Interventionen vornehmen sollen. Ausgangspunkt der Überlegungen ist der besondere Charakter des ärztlichen Berufes und die Notwendigkeit des „antizipatorischen Systemvertrauens“. Übe...

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Published in:Hautarzt 2009-05, Vol.60 (5), p.409-413
Main Author: Wiesing, U.
Format: Article
Language:ger
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Summary:Zusammenfassung Der Beitrag untersucht die Frage, ob und – wenn ja – unter welchen Bedingungen Ärzte rein ästhetische Interventionen vornehmen sollen. Ausgangspunkt der Überlegungen ist der besondere Charakter des ärztlichen Berufes und die Notwendigkeit des „antizipatorischen Systemvertrauens“. Überdies werden die ärztlichen Eingriffe zur ästhetischen Verbesserung systematisiert. Ärztliche Eingriffe, die einzig darauf abzielen, gewollte, positiv empfundene Aufmerksamkeit von anderen zu vermehren, sind nach ärztlichem Ethos nicht zwingend geboten. Sie verstoßen jedoch nicht dagegen, sofern hohe Qualitätsanforderungen gewährleistet sind: Die Maßnahmen müssen dem Patienten voraussichtlich nutzen, eine gründliche Aufklärung und die Schadensvermeidung müssen gewährleistet sein. Ästhetische Maßnahmen, insbesondere Operationen, die einzig der Vermehrung gewollter Aufmerksamkeit dienen, sollten bei Kindern und Jugendlichen eng begrenzt werden. Gleichwohl sprechen überzeugende Argumente dafür, bei Kindern und Jugendlichen Stigmatisierungen auch durch medizinisch-ästhetische Maßnahmen zu vermeiden.
ISSN:0017-8470
1432-1173
DOI:10.1007/s00105-009-1715-3