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Traumatische Optikusneuropathie: Langzeitergebnisse nach endonasaler mikrochirurgischer Dekompression des N. opticus
Zusammenfassung Hintergrund Die traumatische Optikusneuropathie (TON) ist als Verletzung des N. opticus bei Schädel- oder Schädel-Hirn-Trauma mit konsekutivem Visusverlust definiert. Die Therapie dieser Erkrankung wird kontrovers diskutiert. In der Studie wurden Visuswerte vor und nach endonasaler m...
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Published in: | HNO 2011, Vol.59 (10), p.997-1004 |
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Main Authors: | , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
Subjects: | |
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creator | Welkoborsky, H.-J. Möbius, H. Bauer, L. Wiechens, B. |
description | Zusammenfassung
Hintergrund
Die traumatische Optikusneuropathie (TON) ist als Verletzung des N. opticus bei Schädel- oder Schädel-Hirn-Trauma mit konsekutivem Visusverlust definiert. Die Therapie dieser Erkrankung wird kontrovers diskutiert. In der Studie wurden Visuswerte vor und nach endonasaler mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und im Langzeitverlauf sowie Zusammenhänge zwischen Visuserholung und Zeit zwischen Trauma und Operation (Op.) untersucht.
Patienten und Methoden
Bei 20 vigilanten Patienten mit einseitiger TON wurden ophthalmologische Befunde erhoben sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Computertomographie (CT) der Orbita und des N.-opticus-Kanals durchgeführt. In allen Fällen erfolgte eine mikrochirurgische N.-opticus-Dekompression, mehrtägige hochdosierte Kortisontherapie sowie die Ermittlung des Visus präoperativ und innerhalb der ersten 2 Tage postoperativ. Zusätzlich lagen von 15 Patienten Visuswerte nach etwa 3 Monaten postoperativ vor.
Ergebnisse
Bei 45% der Patienten bestand postoperativ ein Visusanstieg von >0,4, bei 3 weiteren Patienten (15%) von 0,1–0,2. Günstig für die postoperative Visuserholung waren weniger als 24 h zwischen Trauma und Op. sowie der Nachweis eines Optikusscheidenödems oder -hämatoms. Ungünstig waren ein Zeitintervall >24 h, ein Frakturverlauf durch den Nervenkanal und eine initiale komplette Amaurose. Im Langzeitverlauf stieg bei weiteren 4 Patienten der Visus um >0,2. Es kam weder zur Visusverschlechterung noch zu schwerwiegenden operativen Komplikationen.
Schlussfolgerung
Nach mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und hochdosierter Kortisontherapie ist eine Visussteigerung bei über 50% der Patienten mit TON zu beobachten. Die Op. sollte indiziert werden bei Nachweis eines Optikusscheidenhämatoms bzw. -ödems oder Frakturfragmenten im Nervenkanal und möglichst umgehend nach dem Trauma erfolgen. |
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Hintergrund
Die traumatische Optikusneuropathie (TON) ist als Verletzung des N. opticus bei Schädel- oder Schädel-Hirn-Trauma mit konsekutivem Visusverlust definiert. Die Therapie dieser Erkrankung wird kontrovers diskutiert. In der Studie wurden Visuswerte vor und nach endonasaler mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und im Langzeitverlauf sowie Zusammenhänge zwischen Visuserholung und Zeit zwischen Trauma und Operation (Op.) untersucht.
Patienten und Methoden
Bei 20 vigilanten Patienten mit einseitiger TON wurden ophthalmologische Befunde erhoben sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Computertomographie (CT) der Orbita und des N.-opticus-Kanals durchgeführt. In allen Fällen erfolgte eine mikrochirurgische N.-opticus-Dekompression, mehrtägige hochdosierte Kortisontherapie sowie die Ermittlung des Visus präoperativ und innerhalb der ersten 2 Tage postoperativ. Zusätzlich lagen von 15 Patienten Visuswerte nach etwa 3 Monaten postoperativ vor.
Ergebnisse
Bei 45% der Patienten bestand postoperativ ein Visusanstieg von >0,4, bei 3 weiteren Patienten (15%) von 0,1–0,2. Günstig für die postoperative Visuserholung waren weniger als 24 h zwischen Trauma und Op. sowie der Nachweis eines Optikusscheidenödems oder -hämatoms. Ungünstig waren ein Zeitintervall >24 h, ein Frakturverlauf durch den Nervenkanal und eine initiale komplette Amaurose. Im Langzeitverlauf stieg bei weiteren 4 Patienten der Visus um >0,2. Es kam weder zur Visusverschlechterung noch zu schwerwiegenden operativen Komplikationen.
Schlussfolgerung
Nach mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und hochdosierter Kortisontherapie ist eine Visussteigerung bei über 50% der Patienten mit TON zu beobachten. Die Op. sollte indiziert werden bei Nachweis eines Optikusscheidenhämatoms bzw. -ödems oder Frakturfragmenten im Nervenkanal und möglichst umgehend nach dem Trauma erfolgen.</description><identifier>ISSN: 0017-6192</identifier><identifier>EISSN: 1433-0458</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s00106-011-2266-3</identifier><language>ger</language><publisher>Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag</publisher><subject>Allergology ; Head and Neck Surgery ; Medicine ; Medicine & Public Health ; Originalien ; Otorhinolaryngology ; Plastic Surgery</subject><ispartof>HNO, 2011, Vol.59 (10), p.997-1004</ispartof><rights>Springer-Verlag 2011</rights><rights>2015 INIST-CNRS</rights><lds50>peer_reviewed</lds50><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed><cites>FETCH-LOGICAL-c3253-3f2fb2c4d7170037dea800e021a82d72d89cdac6c1a650a5ffb10b220523e0403</cites></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>314,780,784,27922,27923</link.rule.ids><backlink>$$Uhttp://pascal-francis.inist.fr/vibad/index.php?action=getRecordDetail&idt=24575589$$DView record in Pascal Francis$$Hfree_for_read</backlink></links><search><creatorcontrib>Welkoborsky, H.-J.</creatorcontrib><creatorcontrib>Möbius, H.</creatorcontrib><creatorcontrib>Bauer, L.</creatorcontrib><creatorcontrib>Wiechens, B.</creatorcontrib><title>Traumatische Optikusneuropathie: Langzeitergebnisse nach endonasaler mikrochirurgischer Dekompression des N. opticus</title><title>HNO</title><addtitle>HNO</addtitle><description>Zusammenfassung
Hintergrund
Die traumatische Optikusneuropathie (TON) ist als Verletzung des N. opticus bei Schädel- oder Schädel-Hirn-Trauma mit konsekutivem Visusverlust definiert. Die Therapie dieser Erkrankung wird kontrovers diskutiert. In der Studie wurden Visuswerte vor und nach endonasaler mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und im Langzeitverlauf sowie Zusammenhänge zwischen Visuserholung und Zeit zwischen Trauma und Operation (Op.) untersucht.
Patienten und Methoden
Bei 20 vigilanten Patienten mit einseitiger TON wurden ophthalmologische Befunde erhoben sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Computertomographie (CT) der Orbita und des N.-opticus-Kanals durchgeführt. In allen Fällen erfolgte eine mikrochirurgische N.-opticus-Dekompression, mehrtägige hochdosierte Kortisontherapie sowie die Ermittlung des Visus präoperativ und innerhalb der ersten 2 Tage postoperativ. Zusätzlich lagen von 15 Patienten Visuswerte nach etwa 3 Monaten postoperativ vor.
Ergebnisse
Bei 45% der Patienten bestand postoperativ ein Visusanstieg von >0,4, bei 3 weiteren Patienten (15%) von 0,1–0,2. Günstig für die postoperative Visuserholung waren weniger als 24 h zwischen Trauma und Op. sowie der Nachweis eines Optikusscheidenödems oder -hämatoms. Ungünstig waren ein Zeitintervall >24 h, ein Frakturverlauf durch den Nervenkanal und eine initiale komplette Amaurose. Im Langzeitverlauf stieg bei weiteren 4 Patienten der Visus um >0,2. Es kam weder zur Visusverschlechterung noch zu schwerwiegenden operativen Komplikationen.
Schlussfolgerung
Nach mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und hochdosierter Kortisontherapie ist eine Visussteigerung bei über 50% der Patienten mit TON zu beobachten. Die Op. sollte indiziert werden bei Nachweis eines Optikusscheidenhämatoms bzw. -ödems oder Frakturfragmenten im Nervenkanal und möglichst umgehend nach dem Trauma erfolgen.</description><subject>Allergology</subject><subject>Head and Neck Surgery</subject><subject>Medicine</subject><subject>Medicine & Public Health</subject><subject>Originalien</subject><subject>Otorhinolaryngology</subject><subject>Plastic Surgery</subject><issn>0017-6192</issn><issn>1433-0458</issn><fulltext>true</fulltext><rsrctype>article</rsrctype><creationdate>2011</creationdate><recordtype>article</recordtype><recordid>eNp9jzFPwzAQhS0EEqXwA5hgYTTcneM4GVEFBalSlzJbV8emKW0a2c3Av8dVECPT6fTe96RPiFuERwQwTwkAoZSAKInKUqozMcFCKQmFrs7FJMdGlljTpbhKaZtfXZOaiLtV5GHPxza5jb9f9sf2a0idH-Kh5-Om9dfiIvAu-ZvfOxUfry-r2ZtcLOfvs-eFdIq0kipQWJMrGoMGQJnGcwXggZAragw1Ve0adqVDLjWwDmGNsCYCTcpDAWoqcNx18ZBS9MH2sd1z_LYI9mRoR0ObDe3J0KrMPIxMz8nxLkTuXJv-QCq00bqqc4_GXspR9-mj3R6G2GWdf8Z_AO4BXyU</recordid><startdate>2011</startdate><enddate>2011</enddate><creator>Welkoborsky, H.-J.</creator><creator>Möbius, H.</creator><creator>Bauer, L.</creator><creator>Wiechens, B.</creator><general>Springer-Verlag</general><general>Springer</general><scope>IQODW</scope><scope>AAYXX</scope><scope>CITATION</scope></search><sort><creationdate>2011</creationdate><title>Traumatische Optikusneuropathie</title><author>Welkoborsky, H.-J. ; Möbius, H. ; Bauer, L. ; Wiechens, B.</author></sort><facets><frbrtype>5</frbrtype><frbrgroupid>cdi_FETCH-LOGICAL-c3253-3f2fb2c4d7170037dea800e021a82d72d89cdac6c1a650a5ffb10b220523e0403</frbrgroupid><rsrctype>articles</rsrctype><prefilter>articles</prefilter><language>ger</language><creationdate>2011</creationdate><topic>Allergology</topic><topic>Head and Neck Surgery</topic><topic>Medicine</topic><topic>Medicine & Public Health</topic><topic>Originalien</topic><topic>Otorhinolaryngology</topic><topic>Plastic Surgery</topic><toplevel>peer_reviewed</toplevel><toplevel>online_resources</toplevel><creatorcontrib>Welkoborsky, H.-J.</creatorcontrib><creatorcontrib>Möbius, H.</creatorcontrib><creatorcontrib>Bauer, L.</creatorcontrib><creatorcontrib>Wiechens, B.</creatorcontrib><collection>Pascal-Francis</collection><collection>CrossRef</collection><jtitle>HNO</jtitle></facets><delivery><delcategory>Remote Search Resource</delcategory><fulltext>fulltext</fulltext></delivery><addata><au>Welkoborsky, H.-J.</au><au>Möbius, H.</au><au>Bauer, L.</au><au>Wiechens, B.</au><format>journal</format><genre>article</genre><ristype>JOUR</ristype><atitle>Traumatische Optikusneuropathie: Langzeitergebnisse nach endonasaler mikrochirurgischer Dekompression des N. opticus</atitle><jtitle>HNO</jtitle><stitle>HNO</stitle><date>2011</date><risdate>2011</risdate><volume>59</volume><issue>10</issue><spage>997</spage><epage>1004</epage><pages>997-1004</pages><issn>0017-6192</issn><eissn>1433-0458</eissn><abstract>Zusammenfassung
Hintergrund
Die traumatische Optikusneuropathie (TON) ist als Verletzung des N. opticus bei Schädel- oder Schädel-Hirn-Trauma mit konsekutivem Visusverlust definiert. Die Therapie dieser Erkrankung wird kontrovers diskutiert. In der Studie wurden Visuswerte vor und nach endonasaler mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und im Langzeitverlauf sowie Zusammenhänge zwischen Visuserholung und Zeit zwischen Trauma und Operation (Op.) untersucht.
Patienten und Methoden
Bei 20 vigilanten Patienten mit einseitiger TON wurden ophthalmologische Befunde erhoben sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Computertomographie (CT) der Orbita und des N.-opticus-Kanals durchgeführt. In allen Fällen erfolgte eine mikrochirurgische N.-opticus-Dekompression, mehrtägige hochdosierte Kortisontherapie sowie die Ermittlung des Visus präoperativ und innerhalb der ersten 2 Tage postoperativ. Zusätzlich lagen von 15 Patienten Visuswerte nach etwa 3 Monaten postoperativ vor.
Ergebnisse
Bei 45% der Patienten bestand postoperativ ein Visusanstieg von >0,4, bei 3 weiteren Patienten (15%) von 0,1–0,2. Günstig für die postoperative Visuserholung waren weniger als 24 h zwischen Trauma und Op. sowie der Nachweis eines Optikusscheidenödems oder -hämatoms. Ungünstig waren ein Zeitintervall >24 h, ein Frakturverlauf durch den Nervenkanal und eine initiale komplette Amaurose. Im Langzeitverlauf stieg bei weiteren 4 Patienten der Visus um >0,2. Es kam weder zur Visusverschlechterung noch zu schwerwiegenden operativen Komplikationen.
Schlussfolgerung
Nach mikrochirurgischer N.-opticus-Dekompression und hochdosierter Kortisontherapie ist eine Visussteigerung bei über 50% der Patienten mit TON zu beobachten. Die Op. sollte indiziert werden bei Nachweis eines Optikusscheidenhämatoms bzw. -ödems oder Frakturfragmenten im Nervenkanal und möglichst umgehend nach dem Trauma erfolgen.</abstract><cop>Berlin/Heidelberg</cop><pub>Springer-Verlag</pub><doi>10.1007/s00106-011-2266-3</doi><tpages>8</tpages></addata></record> |
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