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Prävalenz von Schwerhörigkeit in Nord- und Süddeutschland

Zusammenfassung Hintergrund Die Untersuchung HÖRSTAT im Nordwesten Deutschlands ergab, dass rund 16 % der Erwachsenen nach dem Kriterium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schwerhörig sind. Die Belastbarkeit landesweiter Hochrechnungen aus regional durchgeführten epidemiologischen Untersuchungen...

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Published in:HNO 2017-08, Vol.65 (8), p.663-670
Main Authors: von Gablenz, P., Hoffmann, E., Holube, I.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die Untersuchung HÖRSTAT im Nordwesten Deutschlands ergab, dass rund 16 % der Erwachsenen nach dem Kriterium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schwerhörig sind. Die Belastbarkeit landesweiter Hochrechnungen aus regional durchgeführten epidemiologischen Untersuchungen kann indes infrage gestellt werden. Methoden Die Studie „Wie hört Deutschland?“ wurde unabhängig von HÖRSTAT im südwestdeutschen Aalen durchgeführt. Beide Querschnittstudien basierten auf stratifizierten Zufallsstichproben aus der Allgemeinbevölkerung. Der mittlere Tonhörverlust bei 500 Hz, 1, 2 und 4 kHz („pure-tone average“, PTA4), die Prävalenz von Schwerhörigkeit (WHO-Kriterium: PTA4 des besseren Ohrs >25 dB HL) und die Versorgung mit Hörgeräten wurden verglichen. Die Daten aus Aalen und HÖRSTAT wurden zusammengeführt ( n  = 3105), um die Prävalenz von Schwerhörigkeit in ihrer graduellen Ausprägung für die Jahre 2015, 2020 und 2025 hochzurechnen. Ergebnisse Die beobachteten mittleren Hörverluste beider Studien stimmen sehr gut überein. Gewichtet nach Maßgabe der Bevölkerungsstatistik sind 16,2 % der Erwachsenen in Deutschland (11,1 Mio.) nach dem WHO-Kriterium schwerhörig. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist mittelfristig ein Prävalenzanstieg von 1 % pro Jahrfünft zu erwarten. Bei vergleichbarem Hörverlust ist die Versorgung mit Hörgeräten in den Studienorten unterschiedlich. Schlussfolgerung Bei Adjustierung der Geschlechts- und Altersverteilung auf die europäische Standardpopulation (ESP) liegt die Prävalenz von Schwerhörigkeit in HÖRSTAT ebenso wie in der Aalener Untersuchung deutlich niedriger als in internationalen Vergleichsstudien. Die Analyse basiert ausschließlich auf Querschnittsdaten. Mögliche Kohorteneffekte sind in der Vorausberechnung der Prävalenz deshalb nicht berücksichtigt.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-016-0314-8