Lernkurve der HNO-Spiegeluntersuchung: Zielgerichtete Lehrveranstaltungsplanung zu einer psychomotorischen Fertigkeit

• Published in: HNO 2020-04, Vol.68 (4), p.238-247
• Main Authors: Polk, M.-L., Lailach, S., Kemper, M., Bendas, A., Zahnert, T., Neudert, M.
• Format: Article
• Language: ger
• Subjects: Allergology; Head and Neck Surgery; Medicine; Medicine & Public Health; Originalien; Otorhinolaryngology; Plastic Surgery
• ISSN: 0017-6192; 1433-0458
• DOI: 10.1007/s00106-020-00829-w

Zusammenfassung Hintergrund Die Erlernung komplexer psychomotorisches Handlungsabläufe erfordert eine erhöhte Anzahl an Trainingseinheiten zur genauen und sicheren Ausführung. Hierfür stehen im derzeitigen studentischen Curriculum nur sehr wenige Lehreinheiten zur Verfügung. Ziel Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Lernkurve für psychomotorische Fertigkeiten am Beispiel der HNO-Spiegeluntersuchung. Im Blickpunkt standen dabei v. a. die benötigte Anzahl der Trainingseinheiten zur sicheren Ausführung der Untersuchung sowie der Lernerfolg in den Teiluntersuchungen. Material und Methoden Im Rahmen des HNO-Blockpraktikums wurde den Studierenden in 5 Tagen die HNO-Spiegeluntersuchung gelehrt und die korrekte Ausführung trainiert. Am Ende jedes Praktikumstags wurde mittels einer checklistenbasierten Prüfung der Lernfortschritt von insgesamt 48 Studierenden erfasst und statistisch ausgewertet. Ergebnisse In der Gesamtuntersuchung sowie in den Teiluntersuchungen wurde ein signifikanter Punktezuwachs über die Tage aufgezeigt, welcher eine wachsende Lernkurve der Studierenden bewies. Dabei benötigten die Studierenden minimal 5 Trainingseinheiten (à 45 min) zur sicheren Ausführung (Bloom-Taxonomie, Ebene 3) und 6 Trainingseinheiten zur routinierten Ausführung (Bloom-Taxonomie, Ebene 4, „Nationaler kompetenzorientierter Lernzielkatalog Medizin“, NKLM; Ebene 3a). Schlussfolgerung Anhand der HNO-Spiegeluntersuchung wurde gezeigt, dass es mit Zunahme der Trainingseinheiten zu einer Verbesserung der psychomotorischen Fertigkeiten kommt. Diese Studie steht somit exemplarisch für eine ressourcenoptimierte Curriculumsplanung, die sich an dem zuvor definierten Kompetenzniveau orientiert, welches die Studierenden am Ende einer Lehrveranstaltung erreicht haben sollen.