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Management ossärer Komplikationen des Multiplen Myeloms

Zusammenfassung Beim Multiplen Myelom verursachen skeletale Läsionen häufig Schmerzen, pathologische Frakturen, spinale Instabilitäten sowie eine Kompression des Myelons und der Nervenwurzeln. Die Auswahl der Therapieoptionen erfolgt individuell anhand von Komorbiditäten, Prognose, Lokalisation und...

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Published in:Der Internist (Berlin) 2019, Vol.60 (1), p.42-48
Main Authors: Zarghooni, K., Hopf, S., Eysel, P.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Beim Multiplen Myelom verursachen skeletale Läsionen häufig Schmerzen, pathologische Frakturen, spinale Instabilitäten sowie eine Kompression des Myelons und der Nervenwurzeln. Die Auswahl der Therapieoptionen erfolgt individuell anhand von Komorbiditäten, Prognose, Lokalisation und Anzahl der Läsionen interdisziplinär mit Onkologen und Strahlentherapeuten. Die chirurgische Therapie nimmt eine supportive Stellung ein und dient der Schmerzlinderung, der Vermeidung und Behandlung pathologischer Frakturen und der Dekompression des Myelons und der Nervenwurzeln. Eine adäquate präoperative Diagnostik ist essenziell für die Planung der operativen Therapie. Sie beinhaltet eine Schnittbildgebung mit Magnetresonanztomographie an der Wirbelsäule. Bei instabilen Wirbelsäulenmetastasen sind minimal-invasive und offene Operationsverfahren sowie deren Kombination zur Stabilisierung und Dekompression verfügbar. Bei instabilen Metastasen und pathologischen Frakturen des Extremitätenskeletts sind operative Verfahren der konservativen Therapie in Bezug auf die Schmerzlinderung sowie die Wiederherstellung der Stabilität, Gehfähigkeit und Funktion der Extremität deutlich überlegen. Hier stehen die Verbundosteosynthese mit Knochenzement, Platten und intramedullären Nägeln sowie der Knochenersatz durch Implantate und Tumorendoprothesen mit guten funktionellen Ergebnissen zur Verfügung. Es sollte immer eine dauerhafte Rekonstruktion angestrebt werden. Bei den seltenen solitären Plasmozytomen sollte die Indikation einer kurativen weiten Resektion des Tumors in Betracht gezogen werden. Die adjuvante Strahlentherapie führt zu einer deutlich verbesserten lokalen Tumorkontrolle und sollte bei allen Resektionen und Stabilisierungen durchgeführt werden.
ISSN:0020-9554
1432-1289
DOI:10.1007/s00108-018-0530-2