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Leitlinienentsprechende stationäre psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung der chronischen Depression: Normative Personalbedarfsermittlung

Zusammenfassung Hintergrund Die chronische Depression ist eine häufige und subjektiv wie gesamtwirtschaftlich sehr belastende psychische Erkrankung. Die effektive störungsspezifische Therapie dieser Störung setzt eine entsprechende Finanzierung des Ressourcenaufwandes voraus. Ziel der Arbeit Ermittl...

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Published in:Nervenarzt 2016-03, Vol.87 (3), p.278-285
Main Authors: Schnell, K., Hochlehnert, A., Berger, M., Wolff, J., Radtke, M., Schramm, E., Normann, C., Herpertz, S. C.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die chronische Depression ist eine häufige und subjektiv wie gesamtwirtschaftlich sehr belastende psychische Erkrankung. Die effektive störungsspezifische Therapie dieser Störung setzt eine entsprechende Finanzierung des Ressourcenaufwandes voraus. Ziel der Arbeit Ermittlung einer normativen Bedarfsdefinition der Behandlungsdauer und -intensität für eine leitliniengerechte und empirisch nachweisbar wirksame stationäre Behandlung der chronischen Depression und des daraus abgeleiteten Personalbedarfs im Vergleich mit den aktuell im Rahmen der Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) verfügbaren Ressourcen. Material und Methoden Der entsprechend der nationalen Versorgungsgleitlinie und empirischer Befunde ableitbare Ressourcenbedarf wurde mit der Personalbemessung nach Psych-PV verglichen. Ergebnisse Es zeigt sich für ein normativ festgelegtes Behandlungsprogramm, selbst bei Anwendung eines 100%igen Psych-PV-Satzes, eine deutliche Unterdeckung der Finanzierung des ermittelten Ressourcenbedarfs. Diskussion Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass selbst bei Annahme einer vollständigen Umsetzung der Psych-PV eine spezifische und wirksame stationäre Therapie der chronischen Depression deutlich unterfinanziert ist. Zusätzlich besteht die Schwierigkeit der fehlenden Abbildung der chronischen Depression in der ICD-10, die eine zukünftige Differenzierung des Ressourcenbedarfs im Rahmen des PEPP-Systems verhindert.
ISSN:0028-2804
1433-0407
DOI:10.1007/s00115-016-0084-2