Loading…

Verhinderung einer Fraktur der Gegenkortikalis bei aufklappender Osteotomie: Anteroposteriore Bohrung als Lösungsansatz

Zusammenfassung Hintergrund Bei einer Osteotomie mit größeren Korrekturwinkeln wird die Kapazität des Knochens zur elastischen Deformierung regelmäßig überschritten, so dass die Deformierung der Gegenkortikalis plastisch wird und Frakturen der Gegenkortikalis auftreten, die zum Korrekturverlust der...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published in:Der Orthopäde 2017-07, Vol.46 (7), p.610-616
Main Authors: Reyle, G., Lorbach, O., Diffo Kaze, A., Hoffmann, A., Pape, D.
Format: Article
Language:ger
Subjects:
Citations: Items that this one cites
Online Access:Get full text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Bei einer Osteotomie mit größeren Korrekturwinkeln wird die Kapazität des Knochens zur elastischen Deformierung regelmäßig überschritten, so dass die Deformierung der Gegenkortikalis plastisch wird und Frakturen der Gegenkortikalis auftreten, die zum Korrekturverlust der Osteotomie führen können. Eine anteroposteriore Entlastungsbohrung („hinge drill“) am Ende der horizontalen Osteotomie soll die Kapazität des Biegungsscharniers zur elastischen Deformierung erhöhen und im Idealfall Frakturen der Gegenkortikalis vermeiden. Material und Methoden Je 20 Synbone-, Sawbone- und Tibiakadaverknochen wurden einer aufklappenden Osteotomie des Tibiakopfes in Standardtechnik unterzogen. Bei je 10 Tibiae pro Gruppe wurde zusätzlich eine Entlastungsbohrung am lateralen Ende der Osteotomie durchgeführt. Auftretende Frakturen der Gegenkortikalis wurden photographisch und radiologisch dokumentiert. Die Frakturen wurden gemäß der Takeuchi-Klassifikation den Typen 1–3 zugeteilt. Ergebnisse Bei allen 3 Untersuchungsgruppen war der Korrekturwinkel beim Auftreten der Fraktur der Gegenkortikalis im knöchernen Biegungsscharnier durch die zusätzliche Entlastungsbohrung größer. Der durchschnittliche Korrekturwinkel aller Tibiae ohne Entlastungsbohrung lag bei 2,7° und konnte mit Entlastungsbohrung um 2,1° (+77,8 %) auf 4,8° vergrößert werden. Schlussfolgerung Bei kleineren Korrekturwinkeln zur Entlastung knorpelsanierender Eingriffe bei gerader Beinachse kann die Entlastungsbohrung am knöchernen Biegungsscharnier der Osteotomie eine Fraktur verhindern. Bei Achskorrekturen zur Behandlung von Varusgonarthrosen scheint dieses Verfahren keinen frakturverhindernden Effekt aufzuweisen.
ISSN:0085-4530
1433-0431
DOI:10.1007/s00132-017-3418-2