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Intervallbehandlung statt disziplinarischer Entlassung: Wirksamkeit eines strukturierten psychotherapeutischen Behandlungsprogramms bei Störung des Sozialverhaltens
Zusammenfassung Hintergrund Aggressiv-dissoziale Verhaltensweisen zählen zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Sie sind charakterisiert durch einen ungünstigen Langzeitverlauf und ein hohes Ausmaß an Alltagsbeeinträchtigungen. Bisher ist v. a. für ambulante, familienzentrierte Beha...
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Published in: | Psychotherapeut 2014-09, Vol.59 (5), p.363-370 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Aggressiv-dissoziale Verhaltensweisen zählen zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Sie sind charakterisiert durch einen ungünstigen Langzeitverlauf und ein hohes Ausmaß an Alltagsbeeinträchtigungen. Bisher ist v. a. für ambulante, familienzentrierte Behandlungsmethoden eine gute Effizienz nachgewiesen worden. Jugendliche mit Störung des Sozialverhaltens (SSV) bringen aber gerade ambulante Behandlungssettings oft an ihre Grenzen, sodass es zu stationären Aufnahmeanfragen kommt.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Darstellung eines neuen Behandlungskonzepts evaluierte die Effektivität einer Intervallbehandlung für Jugendliche mit SSV, die auf Motivation des Jugendlichen, Einbezug der Familie in die Behandlung und die Vermeidung von disziplinarischen Entlassungen abzielt.
Material und Methode
Ausgewertet wurden Daten von 19 Jugendlichen mit SSV im Alter zwischen 16,0 und 18 Jahren. Kernsymptome des gestörten Sozialverhaltens, soziodemografische Daten, psychosoziales Funktionsniveau (Children Global Assessment of Functioning Scale, CGAS) sowie Schweregrad der Symptomatik (Health of the Nation Outcome Scales for Children and Adolescents, HoNOSCA) wurden mit Beginn der Behandlung erfasst (T1). Am Behandlungsende wurden das psychosoziale Funktionsniveau, der Schweregrad der Symptomatik und die Teilnahmefrequenz an den einzelnen Phasen erhoben (T2).
Ergebnisse
Eine Intervallbehandlung führt zu einer deutlichen Reduktion von disziplinarischen Entlassungen. Jugendliche nehmen motivierter an der Behandlung teil. Eine signifikante Verbesserung ist sowohl auf dem psychosozialen Funktionsniveau als auch in Bezug auf die Schwere der am Ende der Behandlung noch vorliegenden Symptomatik zu verzeichnen.
Schlussfolgerung
Eine stationäre Intervallbehandlung kann, wenn ambulante Behandlungsmöglichkeiten ausgereizt sind, ein praktikables Konzept für Patienten mit SSV darstellen. |
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ISSN: | 0935-6185 1432-2080 |
DOI: | 10.1007/s00278-014-1072-2 |