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ZURÜCKGEZOGEN: Dringliche oder notfallmäßige Koronarrevaskularisation unter Verwendung beider Arteria Thoracica interna nach vorheriger Thrombozytenaggregationshemmung mit Clopidogrel

Zusammenfassung.Hintergrund:Die Verabreichung von Clopidogrel vor diagnostischen oder therapeutischen perkutanen Koronarinterventionen zur Prävention einer Stentthrombose gilt mittlerweile als Standardtherapie. Die irreversible Gerinnungshemmung verursacht vermehrte Blutungskomplikationen, wenn eine...

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Published in:Clinical research in cardiology 2004-09, Vol.93 (9), p.679-685
Main Authors: Schmidtler, F., Gansera, B., Spiliopoulos, K., Angelis, I., Neumaier-Prauser, P., Kemkes, B. M.
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung.Hintergrund:Die Verabreichung von Clopidogrel vor diagnostischen oder therapeutischen perkutanen Koronarinterventionen zur Prävention einer Stentthrombose gilt mittlerweile als Standardtherapie. Die irreversible Gerinnungshemmung verursacht vermehrte Blutungskomplikationen, wenn eine dringliche ACB-Operation notwendig wird. Die folgende Studie untersucht die Blutungskomplikationen nach vorangegangener Clopidogreltherapie bei dringlicher ACBOperation unter gleichzeitiger Verwendung beider A. Thoracica interna (ITA) sowie Vena-Saphena-magna-Transplantaten bei allen Patienten.Methodik:Wir analysierten retrospektiv 166 Patienten (operiert zwischen 1/00 und 12/02) die sich einer dringlichen oder notfallmäßigen ACB-Operation unter Verwendung beider ITAs unterzogen. Hierbei verglichen wir 83 Patienten, die innerhalb der letzen 5 Tage vor OP Clopidogrel und Aspirin erhalten hatten mit 83 Patienten ohne Clopidogrel-Therapie. Ausgewertet wurde Drainagenblutförderung, Re-Thorakotomierate, Notwendigkeit der Übertragung von Blutprodukten, Beatmungsdauer und Intensivaufenthalt.Resultate:Beide Gruppen waren vergleichbar hinsichtlich Alter, Geschlecht und Anastomosenanzahl (durchschnittlich 4/Patient). In der Clopidogrelgruppe war die Drainagenförderungsmenge (24 h) mit 935 ± 599 ml vs. 754 ± 335 ml (p = 0,018) und die Re-Thorakotomierate mit 7,2% (6 von 83) vs. 0% (0 von 83) (p < 0,0001) sig. erhöht. In der Clopidogrelgruppe wurden durchschnittlich 2,41 ± 1,88 vs. 1,84 ± 1,47 (p = 0,03) Erythrozytenkonzentrate, 0,43 ± 0,88 vs. 0,024 ± 0,22 (p = 0,0001) Thrombozytenkonzentrate und 0,41 ± 1,14 vs. 0,096 ± 0,59 (p = 0,029) Fresh-Frozen-Plasma-Einheiten übertragen. Die postoperative Beatmungsdauer betrug 11,35 ± 8,77 h vs. 10,57 ± 9,12 h (p = 0,51), der Intensivaufenthalt 32,1 ± 21,8 h vs. 29,8±21,1 h (p=0,48).Schlussfolgerung:Die Applikation von Clopidogrel und Aspirin vor dringlicher ACB-Operation führt zu einer vermehrten Drainagenförderung, erhöhten Re-Thorakotomierate und einem höheren Blutproduktbedarf, besonders an Thrombozytenkonzentraten. Nichtsdestotrotz kann bei Patienten mit vorheriger Clopidogreltherapie eine operative Myokardrevaskularisation unter Verwendung beider ITAs mit akzeptablen Blutungskomplikationen durchgeführt werden.
ISSN:0300-5860
1861-0684
1435-1285
1861-0692
DOI:10.1007/s00392-004-0115-z