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Akutes Koronarsyndrom durch Diclofenac induzierte Koronarspasmen

ZusammenfassungWir berichten über einen 67-jährigen Patienten, der mit dem Bild eines akuten Vorderwandmyokardinfarktes im Rahmen eines akuten Koronarsyndroms in die Klinik eingeliefert wurde. Die sofort durchgeführte Herzkatheteruntersuchung zeigte einen frischen Thrombus im proximalen Ramus interv...

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Published in:Clinical research in cardiology 2005-04, Vol.94 (4), p.274-279
Main Authors: Wieckhorst, A., Tiroke, A., Lins, M., Reinecke, A., Herrmann, G., Kr ger, D., Simon, R.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:ZusammenfassungWir berichten über einen 67-jährigen Patienten, der mit dem Bild eines akuten Vorderwandmyokardinfarktes im Rahmen eines akuten Koronarsyndroms in die Klinik eingeliefert wurde. Die sofort durchgeführte Herzkatheteruntersuchung zeigte einen frischen Thrombus im proximalen Ramus interventrikularis anterior (RIVA) bei sonst unauffälligen Koronararterien. Nach PTCA mit Stent-Implantation in den proximalen RIVA war der Patient vollkommen beschwerdefrei. Die CK, CKMB sowie das Troponin T blieben im Normbereich. Im Verlauf entwickelte der Patient eine Podagra des rechten Großzehengrundgelenkes, welches mit Colchicin, Diclofenac und lokaler Kühlung behandelt wurde. Fünf Stunden nach Gabe von Colchicin sowie Diclofenac klagte der Patient über heftige Angina pectoris-Symptomatik mit elektrokardiographischen Zeichen eines akuten Hinterwand- und Vorderwandmyokardinfarktes. Eine erneute durchgeführte Herzkatheteruntersuchung zeigte ausgeprägte Vasospasmen der rechten Koronararterie. Nach intrakoronarer Verapamil- und Nitroglycerin-Gabe waren die Koronarspasmen deutlich rückläufig und der Patient war beschwerdefrei. Anamnestisch berichtete der Patient, dass er am Abend ca. 6 h vor dem akuten Koronarsyndrom ebenfalls Diclofenac eingenommen hätte. Bei zweimaliger in unmittelbarem Zusammenhang mit der Diclofenac-Einnahme stehenden akuten Koronarsymptomatik ist von einem Diclofenac induziertem Vasospasmus auszugehen.
ISSN:0300-5860
1861-0684
1435-1285
1861-0692
DOI:10.1007/s00392-005-0211-8