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Das stumpfe Bauchtrauma im Kindesalter
Zusammenfassung Hintergrund Traumen sind eine wichtige Ursache sowohl für Verletzungen als auch den Tod von Kindern und Jugendlichen zwischen dem 1. und 18. Lebensjahr. Das stumpfe Bauchtrauma spielt dabei keine so wichtige Rolle wie Frakturen und Weichteilverletzungen. Das isolierte stumpfe Bauchtr...
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Published in: | Trauma und Berufskrankheit 2014, Vol.16 (Suppl 3), p.311-316 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Traumen sind eine wichtige Ursache sowohl für Verletzungen als auch den Tod von Kindern und Jugendlichen zwischen dem 1. und 18. Lebensjahr. Das stumpfe Bauchtrauma spielt dabei keine so wichtige Rolle wie Frakturen und Weichteilverletzungen. Das isolierte stumpfe Bauchtrauma muss unbedingt von dem mit einem Polytrauma assoziierten Bauchtrauma abgegrenzt werden. Bei Letzterem sind Organverletzungen deutlich häufiger und gehen mit einer höheren Morbidität einher. Daher ist eine zügige Diagnostik eminent wichtig.
Diagnostik
Isolierte Bauchtraumen führen in höchstens 10 % der Fälle zu relevanten Organverletzungen. Diagnostisch wird zunächst ein Screening mittels Sonografie durchgeführt. Nur bei hämodynamisch instabilen Kindern mit sonografischem Nachweis freier Flüssigkeit sollte nach Stabilisierung eine CT-Untersuchung (CT: Computertomografie) durchgeführt werden. Wegen der hohen Strahlenbelastung und der Gefahr der Induktion von Malignomen sollte die Indikation hierzu sehr zurückhaltend gestellt werden, zumal nahezu alle Organverletzungen konservativ behandelt werden können und die CT somit selten therapeutische Konsequenzen hat. Die seltenen Hohlorganperforationen sind der Diagnostik schlecht zugänglich und werden in gut 50 % der Fälle verspätet diagnostiziert.
Therapie
Gerade Milzverletzungen können in bis zu 98 % der Fälle konservativ behandelt werden. Bei relevanter Blutung sind Transfusionen erforderlich. In mehreren Metaanalysen wurde gezeigt, dass in Kindertraumazentren behandelte Kinder bessere Behandlungsergebnisse aufweisen als die in Traumazentren versorgten Kinder, in denen primär Erwachsene behandelt und v. a. weniger Organentfernungen bzw. Operationen indiziert werden, die für Kinder mit einer geringeren Morbidität einhergehen. |
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ISSN: | 1436-6274 1436-6282 |
DOI: | 10.1007/s10039-014-2073-7 |