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Präklinische Volumentherapie beim Trauma
Zusammenfassung Die präklinische Volumentherapie beim Traumapatienten ist weiterhin ein kontrovers diskutiertes Thema. Unstrittig ist, dass bei schwerverletzten Patienten einer beträchtlicher Blutverlust vorliegen oder bis zur definitiven Therapie entstehen kann. Neben der Blutstillung ist die Volum...
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Published in: | Notfall & Rettungsmedizin 2009-04, Vol.12 (3), p.188-192 |
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Main Authors: | , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Die präklinische Volumentherapie beim Traumapatienten ist weiterhin ein kontrovers diskutiertes Thema. Unstrittig ist, dass bei schwerverletzten Patienten einer beträchtlicher Blutverlust vorliegen oder bis zur definitiven Therapie entstehen kann. Neben der Blutstillung ist die Volumenersatztherapie der zweite Eckpfeiler der Kreislauftherapie. Bei manifestem oder drohendem Schock ist die Anlage von 1 bis 2 großkalibrigen Zugängen indiziert. Die Art und Menge der zu verabreichenden Volumentherapie sollte differenziert erfolgen.
Bei Patienten ohne Blutungs- und Schockzeichen ist keine bzw. nur eine minimale Flüssigkeitsgabe notwendig. Blutverluste aus Blutungen, die durch Kompression oder Selbsttamponade zum Stillstand gekommen sind, sollten ersetzt werden. Bei präklinisch nicht stillbaren Blutungen im Abdominalbereich, aus einer Beckenfraktur oder sonstigen inneren Blutungsquellen wird neben dem schnellstmöglichen Transport in eine geeignete Klinik von vielen Autoren eine zielorientierte Flüssigkeitsgabe im Sinne der permissiven Hypotension favorisiert (Zielblutdruck systolisch 70–90 mmHg). Nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma kann aktuell eine Volumentherapie (und ggf. eine zusätzliche Katecholamingabe) mit dem Ziel empfohlen werden, einen mittleren arteriellen Blutdruck von 90 mmHg zu erreichen.
Als Volumenersatzlösung sind Kristalloide zu bevorzugen. Bei vermuteten Blutverlusten von über 2 l wird häufig die zusätzliche Gabe von Kolloiden befürwortet, wobei der Stellenwert von kolloidalen sowie hyperosmolaren Kochsalz-Kolloid-Lösungen im Hinblick auf die Überlebensrate von Traumapatienten nicht abschließend beurteilt werden kann. |
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ISSN: | 1434-6222 1436-0578 |
DOI: | 10.1007/s10049-009-1168-3 |