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Möglichkeiten der Kontrazeption bei Übergewicht und Adipositas: Grundlagen für eine differenzierte Entscheidungsfindung

Zusammenfassung Die weltweit steigende Prävalenz von Übergewicht und Adipositas betrifft zunehmend Frauen im fertilen Alter. Ungewollte oder ungeplante Schwangerschaften treten bei Frauen mit Übergewicht häufiger auf, was sowohl auf die mangelnde Anwendung einer effektiven Kontrazeption als auch auf...

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Published in:Gynäkologische Endokrinologie 2021-10, Vol.19 (4), p.273-279
Main Authors: El-Hadad, Samia, Insam, Charlene, Unterhuber, Katharina, Merki-Feld, Gabriele Susanne, Leeners, Brigitte
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Die weltweit steigende Prävalenz von Übergewicht und Adipositas betrifft zunehmend Frauen im fertilen Alter. Ungewollte oder ungeplante Schwangerschaften treten bei Frauen mit Übergewicht häufiger auf, was sowohl auf die mangelnde Anwendung einer effektiven Kontrazeption als auch auf die pathophysiologischen Besonderheiten, die mit einem erhöhten Körperfettanteil einhergehen, zurückzuführen ist. Eine adäquate Kontrazeptionsberatung adipöser Frauen ist daher essenziell für ihre Gesundheit und Lebensqualität. Unter den kombinierten Kontrazeptiva stellen orale Präparate, die Ethinylestradiol und Levonorgestrel (LNG) enthalten, eine effiziente Option dar, vorausgesetzt, es bestehen zusätzlich zum erhöhten Body-Mass-Index (BMI) keine weiteren Risikofaktoren für kardiovaskuläre oder thrombembolische Ereignisse. Rein gestagene Präparate zeichnen sich durch ihre geringen gesundheitlichen Risiken aus. Die Angst vor einer weiteren Gewichtszunahme ist ein häufiger Grund für das Sistieren der Einnahme, wobei dieser Zusammenhang außer für Depot-Medoxyprogesteronacetat für die meisten Präparate wissenschaftlich nicht belegt wurde. Die Wirksamkeit intrauteriner Kontrazeptiva entfaltet sich unabhängig vom Körpergewicht. Als Notfallkontrazeption ist die Einlage eines kupferhaltigen Intrauterinpessars die sicherste Methode, jedoch erheblich aufwendiger und teurer als eine orale Notfallkontrazeption. Die orale Einnahme von Ulipristalacetat 30 mg ist aufgrund der potenteren Ovulationshemmung und der stärkeren Reduktion unerwünschter Schwangerschaften gegenüber LNG 1,5 mg zu bevorzugen.
ISSN:1610-2894
1610-2908
DOI:10.1007/s10304-021-00413-7