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Vermeidung erkrankungsspezifischer Komplikationen bei Kindern: Früherkennungsprojekt: Fr1dolin-Studie in Niedersachsen

Zusammenfassung Hintergrund Typ-1-Diabetes (T1D) und familiäre Hypercholesterinämie (FH) stellen 2 voneinander unabhängige chronische Erkrankungen dar, die bereits im frühen Kindesalter auftreten können. Aufgrund der oft späten Diagnose besteht die Gefahr einer diabetischen Ketoazidose (DKA) bzw. ei...

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Published in:Diabetologe 2018-06, Vol.14 (4), p.224-230
Main Authors: Böttcher, I., von dem Berge, T., Lange, K., Marquardt, E., Freiberg, C., Galuschka, L., Müller, I., Roloff, F., Semler, K., Hermann, J., Aschemeier, B., Danne, T., Kordonouri, O.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Typ-1-Diabetes (T1D) und familiäre Hypercholesterinämie (FH) stellen 2 voneinander unabhängige chronische Erkrankungen dar, die bereits im frühen Kindesalter auftreten können. Aufgrund der oft späten Diagnose besteht die Gefahr einer diabetischen Ketoazidose (DKA) bzw. einer Atherosklerose mit folgenden kardiovaskulären Ereignissen. Fragestellung In der Fr1dolin-Studie wird die Durchführbarkeit eines kombinierten Screenings auf frühen T1D und FH bei Kindern zwischen 2 und 6 Jahren in Niedersachsen untersucht. Methodik Während Routineuntersuchungen beim Kinderarzt erfolgt eine kapillare Blutentnahme zur Bestimmung von T1D-spezifischen Inselautoantikörpern und LDL-Cholesterin (LDL-C [LDL: „low density lipoprotein“]). Die krankheitsspezifische Familienanamnese wird mittels Fragebogen erhoben. Nach zweiter Bestätigung eines positiven Befundes erfolgen eine Schulung sowie Begleitung der betroffenen Familien. Follow-up-Untersuchungen sind bis zum 12. Lebensjahr oder bis zu 6 Monate nach T1D-Manifestation geplant. Ergebnisse Bisher nahmen 5054 Kinder am Screening teil (52,1 % Jungen; Alter 4,03 ± 1,20 Jahre). Bei 4480 ist das Screening abgeschlossen. Bei 15/4480 (0,35 %; 40 % Jungen) Kindern zeigten sich multiple T1D-spezifische Inselautoantikörper. Erhöhte LDL-C-Werte wurden bei 92/4480 Kindern (2,05 %; 38 % Jungen) gemessen. Im Gesamtkollektiv gaben die Eltern in 7,3 % der Fälle eine positive Familienanamnese für Diabetes, in 39,3 % für Hyperlipidämie und in 28,5 % für ein frühzeitiges kardiovaskuläres Ereignis an. Schlussfolgerung Erste Ergebnisse der Fr1dolin-Studie zeigen eine vergleichbare Prävalenz für das Vorliegen eines frühen T1D wie in Fr1da (Typ-1-Diabetes: Früh erkennen – Früh gut behandeln) in Bayern, aber eine 5‑fach höhere Prävalenz erhöhter LDL-C-Werte als erwartet.
ISSN:1860-9716
1860-9724
DOI:10.1007/s11428-018-0345-8