Systemdynamische Betrachtungen zur Sturzdynamik und -prophylaxe: Entwicklung eines deterministischen Modells

• Published in: Prävention und Gesundheitsförderung 2009-02, Vol.4 (1), p.15-22
• Main Authors: Zeller, A., Needham, I., Betschon, E., Hügel, K., Bischofberger, G., Hürni, C.
• Format: Article
• Language: ger
• Subjects: Bericht aus der Praxis; Health Promotion and Disease Prevention; Medicine; Medicine & Public Health; Public Health
• ISSN: 1861-6755; 1861-6763
• DOI: 10.1007/s11553-008-0145-x

Zusammenfassung Hintergrund Stürze älterer Personen ist derzeit eine große Public-Health-Herausforderung. Da Instrumente zur Erkennung sturzgefährdeter Personen wenig genaue Vorhersagen machen, wurde ein deterministisches systemdynamisches Modell der Sturzdynamik entwickelt. Methoden Unter Verwendung bekannter Sturzrisikofaktoren, quantitativer Forschungsergebnisse und Abschätzungen, Ursachen- und Wirkbeziehungen wurde ein deterministisches Modell simuliert. Ergebnisse Grundvoraussetzungen für Stürze sind Bewegung oder Bewegungsabsichten („Mobilität im Alltag“), ein Sturzrisiko und ein Ungleichgewicht zwischen Gehanforderungen und Gehfähigkeit. Kraft, Koordination und Gleichgewicht wurden als Speichergrößen definiert und Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge ins Modell integriert. Zahlreiche andere bekannte Sturzrisikofaktoren wurden ins Modell aufgenommen und quantifiziert. Die Simulation einer Fixierung zeigte, dass die Sturzwahrscheinlichkeit unmittelbar nach der Fixierung erhöht ist. Das Modell zeigt in der Simulation systemdynamische Aspekte wie Verzögerung, Rückkoppelung und Nicht-Linearität. Schlussfolgerung Mit Hilfe der Systemdynamik konnte ein deterministisches systemdynamisches Modell der Sturzdynamik und -prophylaxe für eine Pflegeheimpopulation unter Einbeziehung bekannter Sturzrisikofaktoren entwickelt werden, das von Praktikern als plausibel beurteilt wird und das „richtungssicher“ reagiert.