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Plasmapherese und Immunadsorption

Zusammenfassung Hintergrund Mit der Plasmaseparation und der Immunadsorption stehen den Nephrologen zwei effektive Methoden zur Entfernung von Plasmabestandteilen für derzeit etwa 80 ganz unterschiedliche Erkrankungen in der stationären Betreuung zu Verfügung. Ziel Ziel dieser Arbeit ist es, einen k...

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Published in:Der Nephrologe 2014, Vol.9 (4), p.284-292
Main Authors: Renders, L., Wen, M., Küchle, C.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Mit der Plasmaseparation und der Immunadsorption stehen den Nephrologen zwei effektive Methoden zur Entfernung von Plasmabestandteilen für derzeit etwa 80 ganz unterschiedliche Erkrankungen in der stationären Betreuung zu Verfügung. Ziel Ziel dieser Arbeit ist es, einen kurzen Überblick über Historie und Gegenwart des therapeutischen Plasmaaustauschs unter Berücksichtigung der Rolle der Nephrologie aufzuzeigen und die aktuellen pathophysiologischen Vorstellungen eines therapeutischen Plasmaersatzes zu klären. Zusätzlich wird auf den Einsatz auf Intensivstationen sowie auf Besonderheiten bezüglich der Medikamentenelimination hingewiesen. Methoden Als Grundlage der Übersicht werden die aktuellen Guidelines des therapeutischen Plasmaersatzes bzw. der Immunadsorption sowie die Literatur bezüglich der medikamentösen Therapie und dem Einsatz der Verfahren auf der Intensivstation unter Berücksichtigung eigener Erkenntnisse diskutiert. Ergebnisse Bei der Plasmaseparation wird das Patientenplasma entfernt und durch fremde Bestandteile ersetzt, wodurch neben dem Plasmavolumen und dem kolloidosmotischen Druck auch die Bestandteile der Gerinnung und die plasmatische Immunabwehr erhalten bleiben. Bei der Immunadsorption wird das Patientenplasma über eine zweite Säule geführt, und es erfolgt je nach Säuleneigenschaft eine mehr oder weniger spezifische Adsorption von Bestandteilen des Plasmas, wie z. B. Antikörpern mit Rückführung des „gereinigten“ Patientenplasmas; hier verarmt entsprechend das Plasma an Immunglobulinen. Die Evidenzgrade für eine Therapie unterscheiden sich in den 2013 neu überarbeiteten Guidelines je nach Krankheitsbild ganz erheblich. Die Entscheidung für das eine oder andere Verfahren hängt dabei von publizierten und lokalen Erfahrungswerten, den technischen Möglichkeiten, der wahrscheinlichen Therapiedauer, aber auch von den verhandelten Abrechnungsmodalitäten ab. Das Nebenwirkungsprofil der unterschiedlichen Methoden unterscheidet sich, ist aber insgesamt in geschulten Händen als gering ausgeprägt einzuschätzen. Der Einfluss der Methoden auf eine Medikamentenelimination ist nicht immer einfach vorhersehbar und muss im Einzelfall besprochen werden. Diskussion Viele Indikationen zur Plasmaseparation/Immunadsorbtion sowie die Einschätzung von Risiken und Chancen der Methoden sind den Kollegen aus anderen Disziplinen nicht immer vertraut, sodass auf die Nephrologie hier Aufklärungsarbeit zukommt, um bei korrekter Indikation
ISSN:1862-040X
1862-0418
DOI:10.1007/s11560-013-0843-z