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Durchführbarkeit der Radiochemotherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom: klinische Realität außerhalb prospektiver Studien
Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Die simultane Radiochemotherapie (SRCT) ist die Standardtherapie für lokal fortgeschrittene Zervixkarzinome. Die in Studien etablierte Dosisintensität zu erreichen, ist für den Behandlungserfolg essenziell. Studienpatientinnen stellen oft ein hoch selektiertes Kollekti...
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Published in: | Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2010-05, Vol.70 (5), p.385-390 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
Subjects: | |
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Summary: | Zusammenfassung
FRAGESTELLUNG: Die simultane Radiochemotherapie (SRCT) ist die Standardtherapie für lokal fortgeschrittene Zervixkarzinome. Die in Studien etablierte Dosisintensität zu erreichen, ist für den Behandlungserfolg essenziell. Studienpatientinnen stellen oft ein hoch selektiertes Kollektiv dar, deshalb haben wir untersucht, inwiefern die in Studien entwickelte Standardtherapie sich in den Klinikalltag bei einem nicht selektierten Patientenkollektiv umsetzen lässt. MATERIAL UND METHODE: Analyse der Daten unseres klinischen Tumorregisters von allen Patientinnen, bei denen zwischen 2000 und 2007 eine SRCT wegen Zervixkarzinom indiziert wurde. Eingeschlossen wurden Patientinnen mit FIGO-Stadien IB2–IIIB und primärer oder FIGO IA1–IB1 mit adjuvanter Therapie aufgrund von operativem Up-Staging, positiven Lymphknoten, Lymphangiosis carcinomatosa oder G3 bei Adenokarzinom. ERGEBNISSE: Bei 77 Patientinnen wurde eine SRCT indiziert, davon bei 31 eine primäre und bei 46 eine adjuvante Therapie. 74 % der Patientinnen in beiden Kohorten (primär/adjuvant) erhielten die volle geplante Dosisintensität. Sechs Patientinnen begannen hingegen die Radiochemotherapie (RCT) nie, 14 Patientinnen brachen ab: 10 aus medizinischen, 4 aus persönlichen Gründen. Von diesen 14 Patientinnen erreichten 11 die volle geplante Strahlendosis; 13 der 14 Patientinnen mit Therapiekompromiss erhielten wenigstens 2 Zyklen Chemotherapie. Nach 52 Monaten medianer Nachbeobachtungszeit traten 8 Rezidive in der adjuvanten Gruppe auf. Davon hatten 2 (25 %) eine unvollständige Primärtherapie. Elf Rezidive wurden nach primärer RCT beobachtet, dabei 3 (27 %) bei Patientinnen mit unvollständiger Therapie. SCHLUSSFOLGERUNG: Die SRCT ist im Klinikalltag bei der Mehrzahl der Patientinnen wie geplant durchführbar. In unserem Kollektiv hatte die vorausgegangene OP keinen negativen Einfluss auf die Compliance der Patientinnen bezüglich der adjuvanten RCT. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0030-1249850 |