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Vorzeitige Plazentalösung bei Erstgraviden mit unauffälligem Schwangerschaftsverlauf
Einleitung: Vorzeitige Plazentalösungen treten bei 0,4–1% aller Schwangerschaften auf und sind mit einer bis zu 10%igen Frühgeburtlichkeit und einer perinatalen Mortalität von 10–20% assoziiert. Zu den Risikofaktoren zählen Trauma, Hypertonie, Präeklampsie, Polyhydramnion, Nikotin- Kokainabusus, müt...
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Format: | Conference Proceeding |
Language: | ger |
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Summary: | Einleitung:
Vorzeitige Plazentalösungen treten bei 0,4–1% aller Schwangerschaften auf und sind mit einer bis zu 10%igen Frühgeburtlichkeit und einer perinatalen Mortalität von 10–20% assoziiert. Zu den Risikofaktoren zählen Trauma, Hypertonie, Präeklampsie, Polyhydramnion, Nikotin- Kokainabusus, mütterliches Alter, Mehrlingsschwangerschaften, vorzeitiger Blasensprung und intrauterine Infektionen. Typische klinische Symptome sind Schmerzen, vaginale Blutung und uterine Dauerkontraktion. In 19% der Fälle werden weder Schmerzen noch vaginale Blutung beschrieben.
Fallbericht:
Eine 35-jährige Primipara wurde in der 37. SSW zur Routinekontrolle vorstellig. Das Ambulanz – CTG zeigte initial einen unauffälligen Befund mit einer basalen Herzfrequenz von 120 S/min (Fischer-Score 10). Nach 10min kam es zu einer spontanen Dezeleration mit einem Frequenzabfall auf 55 S/min. Es erfolgte eine umgehende Transferierung in den Kreißsaal. Mittels Ultraschall wurde eine anhaltende Bradykardie verifiziert. Klinisch lagen weder eine vaginale Blutung, noch eine uterine Dauerkontraktion vor, abdominelle Beschwerden wurden verneint. Im Sinne einer intrauterinen Reanimation erfolgte die intravenöse Applikation von 2,5µg Gynipral, welche ergebnislos blieb. Bei der folgenden Notsectio (E-E-Zeit 7min) entleerte sich nach der Uterotomie ca. 400ml Blut aus dem Cavum. Es folgte die problemlose Entwicklung eines reifen männlichen Neugeborenen aus Schädellage. (2564g, Apgar: 9/10/10, NA-pH 7,23). Im weiteren OP-Verlauf konnte lediglich ein subseröser Myomknoten (3cm DM) in der Uterus-Hinterwand identifiziert werden. Die Histologie ergab eine normal ausgereifte Plazenta mit kleinherdiger chronischer Durchblutungsstörung.
Kommentar:
Bei vorzeitiger Plazentalösung wird die Tokolyse kontroversiell diskutiert, bei vital bedrohlicher Blutung ist sie kontraindiziert. Inwieweit durch eine Akuttokolyse eine weitere Ablösung vermieden und die Zeit bis zur Schnittentbindung überbrückt werden kann, bedarf weiterer klinischer Beobachtungen.
Vorzeitige Plazentalösungen ohne klare klinische Symptome stellen seltene Ereignisse dar und erfordern schnelles geburtshilfliches Handeln. Das Auftreten vor Ort, eine umgehende Indikationsstellung und eine kurze E-E-Zeiten führten hier zur Geburt eines vitalen Feten und glücklichen Ausgang einer schwerwiegenden Komplikation. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0031-1278614 |