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Geminigravidität bei Uterusanomalie

Präsentiert wird der Fall einer 32-jährigen Patientin (III G, I P), die sich in der 8+0 SSW mit Abruptiowunsch vorstellte. Aus der Eigenanamnese waren ein Spontanpartus sowie eine Abruptio bekannt. In der Praxis konnten zwei Embryonalanlagen sonografisch dargestellt werden. Es wurde der Verdacht auf...

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Main Authors: Pustkowski, N, Kreidel, D, Johannsmeyer, KD, Keil, E
Format: Conference Proceeding
Language:ger
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Description
Summary:Präsentiert wird der Fall einer 32-jährigen Patientin (III G, I P), die sich in der 8+0 SSW mit Abruptiowunsch vorstellte. Aus der Eigenanamnese waren ein Spontanpartus sowie eine Abruptio bekannt. In der Praxis konnten zwei Embryonalanlagen sonografisch dargestellt werden. Es wurde der Verdacht auf eine Gravidität bei Uterus bicornis unicollis gestellt. Die Differenzialdiagnose lautete „simultane intra- und extrauterine Graviditäten“. Die Speculumuntersuchung ergab eine unauffällige Vulva, eine reguläre Vagina ohne Septum sowie eine unauffällige singuläre Portio. Bei der Palpation erwies sich der Uterus als normalgroß, derb und mobil. Die Adnexe, der Douglasunf die Parametrien waren frei. Es bestanden keine Abwehrspannungen und keine Schmerzen. Im Ultraschall zeigte sich, dass die Zervix uteri regulär angelegt angelegt war. Die intrauterine Sschwangerschaftsanlage wurde mit einer Scheitel-Steiß-Länge (SSL) 12mm=7+3 SSW beschrieben (HA positiv), während die zweite SS- Anlage SSL 9mm=7+0 SSW mass (HA positiv). Es lag intraabdominal keine freie Flüssigkeit vor. Nach ausführlicher, gesetzeskonfomer Beratung und Aufklärung erfolgte die Abruptio mit diagnostischer Laparoskopie. Es handelte sich um eine Geminigravidität bei Uterus unicornis mit rudimentärem Horn und kanalartiger Verbindung. Intraoperativ erfolgte die Indikation zur laparoskopischen Resektion des rudimentären graviden Uterushorns, was präoperativ bereits mit der Patientin besprochen wurde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Zusammenfassung : Der Uterus entsteht in der Embryonalentwicklung, beginnend ab der 10. bis zur 20. Entwicklungswoche durch Ausbildung und Fusion der Müllergänge. Dabei gibt es eine Vielzahl von Variationen. So entsteht z.B. ein Uterus unicornis, wenn einer der beiden Müllergänge sich nicht ausformt. In 65% der Fälle existiert ein rudimentäres Horn, welches selten – wie in unserem Fall – mit dem gesunden Horn kommuniziert. Es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Abort (29%), eine Frühgeburt (10–44%), eine Ruptur des graviden Uterushorns (90%) sowie für Nierenfehlbildungen (40%). Es empfielt sich immer das gesamte kleine Becken in den Ultraschall bei sonografischer Erstdiagnose einer Schwangerschaft einzubeziehen! Bei habituellen Aborten sollte man an Uterusanomalien denken (Ursache für ca. 10–25% aller rezidivierenden Aborte). Im Zweifelsfall ist ein MRT zur Diagnostik rudimentärer Anlagen nützlich. Zusätzlich sollte die Diagnostik bezüglich renaler F
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0031-1295379