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Pränatale Diagnose eines TAR-Syndroms als Indexfall: Kombination von 3D-Ultraschall und Arraydiagnostik mit unerwartetem Befund einer 6,3 Mb Deletion auf Chromosome 1q21.1q21.2

Einleitung: Die Radiusaplasie zählt zu den seltenen Fehlbildung mit breit gefächerter Ätiologie, das TAR (Thrombocytopenia-absent-radius)-Syndrom wird in ca. 7% der Kinder mit bilateraler Radiusaplasie als Ursache gefunden. Charakteristisch ist u.a. das Vorhandensein beider Daumen, was pränatal ein...

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Bibliographic Details
Main Authors: Voigt, F, Marquet, KL, Vasku, M, Gräf, C, Kupec, T, Najjari, L, Maass, N, Goecke, TW
Format: Conference Proceeding
Language:ger
Online Access:Get full text
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Description
Summary:Einleitung: Die Radiusaplasie zählt zu den seltenen Fehlbildung mit breit gefächerter Ätiologie, das TAR (Thrombocytopenia-absent-radius)-Syndrom wird in ca. 7% der Kinder mit bilateraler Radiusaplasie als Ursache gefunden. Charakteristisch ist u.a. das Vorhandensein beider Daumen, was pränatal ein wichtiger Hinweis in der Differentialdiagnose zu anderen Syndromen mit bilateraler Radiusaplasie ist (Holt-Oram-Syndrom, Roberts-Syndrom, Fanconi Anämia). Dem TAR-Syndrom liegt eine mindestens 200kb umfassende (proximale) Deletion auf Chromosom 1q21.1 zugrunde (MIM ID #274000), welche nicht mit der (distalen) 1.35-Mb-Deletion auf Chromosom 1q21.1 (MIM ID #612474) überlappt. Letzteres wird auch 1q21.1-Deletionssyndrom genannt und kann klinisch mit Schizophrenie, Autismus und geistiger Behinderung einhergehen. Fallbeschreibung: 31-j., IV-Gravida, II-Para (1 Abort, 2 gesunde Kinder), im Rahmen der Feindiagnostik (20. SSW) Diagnose einer Radiusaplasie beidseits. Beide Daumen darstellbar, keine Begleitfehlbildungen. Es folgte eine Amniozentese (Karyotyp: 46, XX) sowie auf Grund des V.a. TAR-Syndrom eine weitergehende molekulargenetische Diagnostik. Zunächst Entschluss zum Austragen der Schwangerschaft. Die molekulargenetische Untersuchung in Form eines CGH-Arrays (comparative genomic hybridization), ergab eine 6,3 Mb Deletion auf Chromosome 1; Karyotyp: arr(19) 1q21.1q21.2(142.618.672 – 148.936.683× 1). Die Deletion umfasst sowohl die proximale TAR-Region als auch das distale 1q21.1-Deletionssyndrom. Nach weiterern Gesprächen entschloss sich das Paar aus Sorge wegen der neuropsychiatrischen Diagnosen zum Schwangerschaftsabbruch. Diskussion: Dies ist nach unserem besten Wissen die erste Fallbeschreibung einer pränatalen TAR-Syndrom Diagnose als Indexfall mit zusätzlichem Nachweis des 1q21.1-Deletionssyndrom mittels CGH-Array. Bei fehlender Genotyp-Phänotyp Korrelation bleibt die pränatale Beratung trotz/durch CGH-Arrays schwierig und z.T. unpräzise. Diese Daten wären für die pränatale Beratung mittels Ultraschall, Karyotyp und Molekulargenetik für Pränataldiagnostiker und Eltern von großem Wert.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0034-1388141