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Off- lable use in Deutschland – eine aktuelle Bestandsaufnahme
1. Einleitung: Der off-lable use, das heißt die Anwendung von Arzneimitteln außerhalb ihrer beantragten und vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüften und genehmigten Zulassung ist Gegenstand kontroverser Diskussion in Fachkreisen. Die Anwendung kann erwogen werden bei: schweren Kr...
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Format: | Conference Proceeding |
Language: | ger |
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Summary: | 1. Einleitung:
Der off-lable use, das heißt die Anwendung von Arzneimitteln außerhalb ihrer beantragten und vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüften und genehmigten Zulassung ist Gegenstand kontroverser Diskussion in Fachkreisen. Die Anwendung kann erwogen werden bei: schweren Krankheiten, wenn keine Behandlungsalternativen bestehen oder die begründete Aussicht besteht, mit dem eingesetzten Präparat Behandlungserfolge zu erzielen.
2. Methoden:
Eine im Jahr 2006/2007 erhobene Querschnittsuntersuchung zur Frage des Einsatzes von off-lable use Präparaten wurde an 43 Universitätskliniken und akademischen Lehrkrankenhäusern in Deutschland durchgeführt. In jeder Klinik wurden 5 Ärzte/Ärztinnen (Leiter/in der Klinik, dienstälteste(r) – und dienstjüngste(r) Ober- bzw. Assistenzarzt/-ärztin) angeschrieben. Der Fragebogen gliederte sich in Fragen zum individuellen Einsatz der einzelnen Medikamente an der entsprechenden Klinik sowie Abschnitte zur persönlichen Meinung des Arztes/der Ärztin zum off-lable use.
3. Ergebnisse:
Von den 43 angeschriebenen Kliniken (entsprechend 215 Kolleginnen und Kollegen) schickten 71 Ärzte den Fragebogen ausgefüllt zurück. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 33%. Nur 6 von 71 Kollegen (8%) schließen einen Einsatz von Medikamenten außerhalb der Zulassung an ihrer Klinik prinzipiell aus. In den meisten Kliniken werden Verordnungen im Rahmen des off-lable sowohl in der Geburtshilfe wie auch in der Gynäkologie vorgenommen (54%), dabei in fast der Hälfte der Fälle (48%) täglich. Häufigste Substanzen sind Misoprostol (34%), Nifedipin (28%) und diverse Chemotherapeutika (23%). Beachtenswerterweise weisen die Angaben zum Einsatz dieser Medikamente teilweise erhebliche Unterschiede innerhalb der einzelnen Klinik auf.
4. Zusammenfassung:
Der Einsatz von off-lable use Medikamenten in Deutschland scheint gängige Praxis zu sein. Bei über 90% der ausgewerteten Teilnehmer trifft dies für mindestens ein Medikament zu. Dabei werden vor allem Medikamente aus den folgenden Klassen angewandt: Prostaglandine, Antihypertensiva und Chemotherapeutika. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2007-983626 |