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Kosten-Effektivitäts-Analyse von präpartalen prophylaktischen Maßnahmen bei Puerperalsepsis

Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Die Puerperalsepsis verzeichnet nach wie vor nach den Genitalblutungen und Thromboembolien die höchste maternale Mortalität und stellt somit eine ernstzunehmende geburtshilfliche Komplikation dar. Dabei stellt sich die Frage, ob die Todes- und Erkrankungsfälle nicht du...

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Published in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2008-01, Vol.68 (1), p.83-87
Main Authors: Sandberg, S., Pateisky, N., Hollinsky, C., Husslein, P., Lehner, R.
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Die Puerperalsepsis verzeichnet nach wie vor nach den Genitalblutungen und Thromboembolien die höchste maternale Mortalität und stellt somit eine ernstzunehmende geburtshilfliche Komplikation dar. Dabei stellt sich die Frage, ob die Todes- und Erkrankungsfälle nicht durch präpartale prophylaktische Maßnahmen reduziert werden können und ob diese vom ökonomischen Standpunkt her durch eine mögliche Verhinderung des Krankheitsausbruches in einer Kosteneffektivität resultieren. MATERIAL UND METHODIK: Im Jahr 2005 erkrankten an der geburtshilflichen Abteilung des AKH Wien 23 Patientinnen von einer Gesamtzahl von 2286 Geburten an septischem Fieber. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie sowie für einen Parameter in einer Fallkontrollstudie wurden die inzidenten Fälle mit nicht erkrankten Patientinnen bezüglich verschiedener Merkmale wie den Geburtsmodus, die Parität, das Vorhandensein eines frühen vorzeitigen Blasensprungs, das Auftreten eines Gestationsdiabetes, die Schwangerschaftsdauer und das Alter verglichen. Nach Erfassung möglicher Risikofaktoren für das Auftreten einer Puerperalsepsis erfolgte in einer Kosten-Effektivitäts-Analyse eine gesundheitsökonomische Evaluation der präpartalen prophylaktischen Maßnahmen in Form eines Screen-and-Treat-Programms. ERGEBNISSE: Als prädisponierende Faktoren für das Auftreten einer Puerperalsepsis stellten sich die Sectio, der frühe vorzeitige Blasensprung sowie eine höhere Parität heraus. Mit einer aufgrund des Screen-and-Treat-Programms erzielbaren Senkung der Frühgeburtenrate und hier vor allem des frühen vorzeitigen Blasensprungs um 50 % konnte auf eine Reduktion der Inzidenz der Puerperalsepsis im Jahr 2005 im AKH Wien um etwa 10 % geschlossen werden. Im Fall der Puerperalsepsis ergäbe sich durch das Screen-and-Treat-Programm ein Kostennachteil in Höhe von 44,47 Euro pro schwangere Frau. SCHLUSSFOLGERUNG: Alleinig als präpartale prophylaktische Maßnahme zur Senkung der Inzidenz der Puerperalsepsis erscheint das Screen-and-Treat-Programm vom ökonomischen Standpunkt her nicht sinnvoll. Als Zusatznutzen zur Senkung der Frühgeburtenrate und den damit verbundenen Kostenersparnissen kann das Screening sehr wohl als ökonomisch sinnvolle Maßnahme angesehen werden.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2007-989409