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Assoziation von anogenitalem Lichen sclerosus und Psoriasis bei erwachsenen Frauen
Fragestellung: Sowohl der Lichen sclerosus (LS) als auch die Psoriasis zählen zu den Lymphozyten–mediierten chronisch–entzündlichen Dermatosen und werden trotz bisher fehlenden Nachweises von krankheitsspezifischen Antikörpern als (auto)immunologische Krankheitsbilder betrachtet. Der LS kann in jede...
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Format: | Conference Proceeding |
Language: | ger |
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Summary: | Fragestellung:
Sowohl der Lichen sclerosus (LS) als auch die Psoriasis zählen zu den Lymphozyten–mediierten chronisch–entzündlichen Dermatosen und werden trotz bisher fehlenden Nachweises von krankheitsspezifischen Antikörpern als (auto)immunologische Krankheitsbilder betrachtet. Der LS kann in jeder Altersgruppe bei beiden Geschlechtern auftreten, wobei er bei Frauen häufiger diagnostiziert wird. Prädilektionsareal ist die anogenitale Haut. Prävalenz und Inzidenz des LS sind unbekannt, u.a. da speziell die Frühformen in jungen Patientinnen meist missinterpretiert werden. Schätzungen der Prävalenz reichen von 1:1000 (an einer dermatologischen Abteilung) bis 1:60 (in einer gynäkologischen Praxis). Die Prävalenz der Psoriasis beträgt in der europäischen Bevölkerung durchschnittlich 2%. Eine Assoziation von anogenitalem LS und extragenitaler Psoriasis ist nahezu unbekannt bzw. wurde ihr kaum Beachtung geschenkt.
Methodik:
Wir untersuchten die Prävalenz von LS, Psoriasis und beiden Erkrankungen in einer Patientin, sowie die Inzidenz des LS in den Jahren 2002 bis 2006 in einer großen allgemeingynäkologischen Praxis, in der ungefähr 2800 Frauen zumindest einmal jährlich untersucht werden. Die Praxis ist kein Referenzzentrum für vulväre Erkrankungen.
Ergebnisse:
Von 2800 Frauen hatten 200 (7,14%) einen klinisch und stanzbioptisch diagnostizierten anogenitalen LS in unterschiedlichen Krankheitsstadien und 57/2800 Frauen eine Psoriasis vulgaris (2%) entsprechend der Prävalenz in der Gesamtbevölkerung. Bei 15/200 (7,5%) Frauen mit LS bestand eine zusätzliche extragenitale Psoriasis, bei 15/57 (26,3%) Psoriasispatientinnen zusätzlich ein LS. Das Durchschnittsalter der Frauen mit beiden Erkrankungen betrug bei der Diagnosestellung des LS 48 Jahre (30–70 Jahre). Der Abstand zwischen diesen beiden Diagnosen betrug im Mittel 19,5 Jahre, aber 13/15 Frauen mit Psoriasis klagten über vulväre LS Beschwerden bereits lange vor der Diagnosestellung. Nur bei zwei Frauen wurde der LS vor Auftreten der ersten Psoriasismanifestation diagnostiziert. Die Inzidenz des LS betrug für 2002 0,5% (13/2772), 2003 0,7% (19/2759), 2004 0,7% (19/2740), 2005 1,9% (51/2721) und 2006 1,8% (48/2670).
Schlussfolgerung:
Die Prävalenz des LS ist in unserem gesamten Patientenkollektiv mit 200/2800 (7,14% oder 1:14)höher als in allen bisher publizierten Studien. Bei Frauen mit histologisch bestätigtem LS ist die Prävalenz der Psoriasis in unserem Patientengut fast vierfach höher als in der Gesamtbevölk |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1078319 |