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Verteilungswirkungen alternativer Konzepte zur Familienförderung / Distributional Effects of Alternative Concepts of Family Support: Eine empirische Analyse auf Grundlage der Einkommensteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes / An Empirical Analysis Based on the Income Tax Statistics of the German Federal Statistical Office

Der vorliegende empirische Beitrag analysiert die Verteilungswirkungen des Familienlastenausgleichs für die Rechtsstände 1995,2003,2005 und den so genannten „Karlsruher Entwurf“ unter Verwendung der Einzeldatensätze der 10 %-Stichprobe der Einkommensteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die...

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Bibliographic Details
Published in:Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 2004-12, Vol.224 (6), p.696-730
Main Author: Maiterth, Ralf
Format: Article
Language:English
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Description
Summary:Der vorliegende empirische Beitrag analysiert die Verteilungswirkungen des Familienlastenausgleichs für die Rechtsstände 1995,2003,2005 und den so genannten „Karlsruher Entwurf“ unter Verwendung der Einzeldatensätze der 10 %-Stichprobe der Einkommensteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die Familienförderung im Rahmen des Splittingverfahrens bewirkt bei sämtlichen Rechtsständen eine sehr ungleichmäßige und mit steigenden Einkommen zunehmende Steuerentlastung von Ehepaaren. Wahrend rund ein Drittel der Ehepaare unabhängig vom betrachteten Rechtsstand nicht oder nur in geringem Umfang vom Splittingverfahren profitiert, entfällt rund ein Viertel des gesamten splittingbedingten Steuerausfalls von jeweils um die 30 Mrd. € pro Jahr auf weniger als sieben Prozent aller Ehepaare. Im Gegensatz zur Ehegattenbesteuerung erfolgt die Kinderförderung mit Ausnahme des Rechtsstandes 1995 in hohem Maße einkommensunabhängig. Bei der Kinderförderung, die beim Rechtsstand 2003 mit rund 32 Mrd. € pro Jahr fast doppelt so hoch ausfällt wie im Jahre 1995, spielt der Kinderfreibetrag ebenso wie beim Rechtsstand 2005 für das Steueraufkommen praktisch keine Rolle. Der Karlsruher Entwurf gewährt im Ergebnis nur Kindergeld und weist das mit Abstand höchste Fördervolumen von 49 Mrd. € auf. Eine Substitution der gegenwärtigen Kinderförderung durch ein Familiensplitting hätte analog zum Ehegattensplitting eine ungleichmäßige Kinderförderung zur Folge. Jedoch würde der Staatshaushalt weit weniger belastet. Eine Kinderförderung in Form eines mit Kindergeld kombinierten Familiensplitting, die wie im gegenwärtigen Steuerrecht eine Günstigerregelung zugunsten der Steuerpflichtigen enthält, würde ähnlich wirken wie die derzeitige Kinderförderung. The article analyses for the first time distributive effects of family support implied in German income tax law for the different legal states of 1995,2003,2005 and for the so called „Karlsruher Entwurf“ on the basis of single data sets from the 10 % sample of the income tax statistics provided by the German Federal Statistical Office. Family support within the scope of the income splitting method induces a very inhomogeneous tax relief for married couples which increases with higher family incomes. About one third of the married couples do not or only very scarcely benefit from income splitting independent of the legal state. About one quarter of the entire national tax loss of approximately 30 billion € p.a. due to the splitting method acco
ISSN:0021-4027
2366-049X
DOI:10.1515/jbnst-2004-0605