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Hypertrophe olivare Degeneration bei pontiner Toxoplasmose-Manifestation
Die hypertrophe Degeneration des Nc. olivaris (HOD) ist die Folge einer Storung der dentato-rubro-olivaren Signaltransmission. Der Nc. ruber ist uber den Tractus tegmentalis centralis mit dem ipsilateralen Nc. olivaris inferior (ION) verbunden. Durch die Verbindung beider Kerne mit dem kontralateral...
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Published in: | Clinical neuroradiology (Munich) 2013-09, Vol.23 (S1), p.45 |
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Main Authors: | , , , |
Format: | Article |
Language: | English |
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Summary: | Die hypertrophe Degeneration des Nc. olivaris (HOD) ist die Folge einer Storung der dentato-rubro-olivaren Signaltransmission. Der Nc. ruber ist uber den Tractus tegmentalis centralis mit dem ipsilateralen Nc. olivaris inferior (ION) verbunden. Durch die Verbindung beider Kerne mit dem kontralateralen Nc. dentatus wird das Guillain-Mollaret-Dreieck gebildet. Fallbericht: Eine 48 jahrige Patientin in reduziertem AZ wurde mit Doppelbildern bei Blick nach rechts aufgenommen. Klinisch konnten Paresen des N. abducens und des N. oculomotorius rechts sowie eine Hemiparese und Hemiataxie links gefunden werden. Anamnestisch bemerkenswert waren neben einer deutlichen Gewichtsabnahme wiederholte orale und genitale Pilzinfektionen. In der initialen MRT wurde in der Bruckenhaube rechts paramedian im Verlauf des Tr. tegmentalis centralis und des Fac. longitudinalis medialis eine in T2w hyperintense und in T1w ringformig KM anreichende Struktur nachgewiesen, die nach Liquordiagnostik und positiver HIV1-Serologie als Toxoplasmose-Manifestation bei HIV-Neudiagnose zu interpretieren war. Bei unter Therapie rucklaufigen Symptomen zeigte das Kontroll-MRT nach 1 Jahr eine Schwellung des ION im Sinne einer HOD bei regredientem pontinem Befund. In den Kontroll-MRT nach 3 bzw. 14 weiteren Monaten war die hyperintense Signalveranderung des ION dezent rucklaufig. Fazit: Eine ipsi- bzw. kontralaterale HOD nach Operationen an Hirnstamm und Kleinhirn sowie nach pontinen Blutungen und Traumata ist mehrfach beschrieben. Dies ist nach unseren Recherchen der erste Bericht uber dieses Phanomen in Verbindung mit einer Infektion des Hirnstammes. |
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ISSN: | 1869-1439 |