Berufsgruppenimmanente Muster im Erleben von beruflichen Belastungen, Burnout, Gratifikationskrisen und den Symptomen psychischer Storungen. Daten aus dem Stressmonitor-Projekt

• Published in: Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 2017-03, Vol.63 (1), p.66
• Main Authors: Hillert, Andreas, Backer, Klaus, Weiss, Sabine
• Format: Article
• Language: English
• ISSN: 1438-3608

Fragestellung: In wieweit sind berufliches Belastungs-bzw. Stresserleben und--im Rahmen eines Screenings--erfasste Symptome psychischer Storungen von Berufsgruppen-immanenten Mustern determiniert? Ergebnisse: Berufsgruppenubergreifend erlebt sich mehr als die Halfte aller Befragten Stress-belastet, wobei das subjektive Stresserleben von Angestellten in der freien Wirtschaft signifikant hoher ist als das von Beamten/Lehrkraften. Parallel dazu sind Burnout-Erleben, aber auch Symptome von affektiven und Angststorungen bei in der Wirtschaft Tatigen erhoht. Im Berufsgruppenvergleich weisen Lehrkrafte und andere Beamte umgekehrt deutlich schlechtere Profile bezuglich des Gratifikations Erlebens (ERI) auf, einhergehend mit einem starken Erleben von Verausgabung und Verantwortung. Neben berufsgruppenubergreifenden Risikokonstellationen (u. a. haufigen Arbeits-Unterbrechungen, Schichtarbeit) erweisen sich Arbeitsplatzsicherheit und die Moglichkeit, durch eigene Leistung unmittelbaren Einfluss auf beruflichen Aufstieg / Bezahlung zu haben, als bezuglich Stress-und Symptom-Erleben relevante Faktoren. Zudem werden unterschiedliche, die jeweiligen Berufsgruppen charakterisierende Perspektiven in der Wahrnehmung und Bewertung von Belastungs- und Gratifikationsaspekten deutlich.