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Spontanverlauf fusiformer vertebrobasilarer Riesenaneurysmen
Hintergrund: Neben dem Rupturrisiko mit schwerer SAB konnen fusiforme vertebrobasilare Riesenaneurysmen progrediente neurologische Symptome durch Hirnstammkompression oder -ischamie verursachen. Therapeutisch werden hauptsachlich Flow-Diverter-Stents eingesetzt. Die klinischen Ergebnisse solcher Int...
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Published in: | Clinical neuroradiology (Munich) 2016-09, Vol.26 (S1), p.S16 |
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Main Authors: | , , , , , |
Format: | Article |
Language: | English |
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Summary: | Hintergrund: Neben dem Rupturrisiko mit schwerer SAB konnen fusiforme vertebrobasilare Riesenaneurysmen progrediente neurologische Symptome durch Hirnstammkompression oder -ischamie verursachen. Therapeutisch werden hauptsachlich Flow-Diverter-Stents eingesetzt. Die klinischen Ergebnisse solcher Interventionen sind unserer Erfahrung nach jedoch sehr ungunstig. (1) Daher untersuchten wir aktuell den Spontanverlauf dieser speziellen Aneurysma-Subgruppe. Methoden: Einschlusskriterien waren Lokalisation (vertebrobasilar), Grosse (Querdurchmesser > 1 cm) und Konfiguration (fusiform) der Aneurysmen sowie ein Follow-Up mit MRT uber mindestens ein Jahr. Ausgeschlossen wurden interventionell oder chirurgisch behandelte Aneurysmen. Der klinische Verlauf wurde mittels modified Rankin Scale (mRS) Score erfasst. Die Bildgebung wurde hinsichtlich Aneurysmagrosse, Hirnstammkompression, Ischamien und Blutungen ausgewertet. Ergebnisse: Sechs Patienten (mittleres Alter 67 Jahre) wurden eingeschlossen. Das mediane Follow-Up betrug 26 Monate. Alle Aneurysmen waren teilthrombosiert. Funf Aneurysmen zeigten eine Grossen-progredienz und zunehmende Hirnstammpellotierung. Der mediane Querdurchmesser der Aneurysmen war initial 1,9 cm (1,2-2,4 cm) und final 2,4 cm (1,9-3,0 cm). Bei zwei Patienten kam es zu Ischamien mit milder Klinik (mRS 0 bzw. 1). Drei Patienten zeigten eine kompressionsbedingte Hirnstammsymptomatik. Hiervon blieb ein Patient neurologisch stabil (mRS 3) und zwei Patienten verschlechterten sich (mRS 2 auf 4 bzw. 5). Ein Patient blieb bezuglich des Aneurysmas asymptomatisch. Eine SAB trat nicht auf. Schlussfolgerung: Fusiforme vertebrobasilare Aneurysmen sind haufig rasch grossenprogredient, zum Teil assoziiert mit klinischer Verschlechterung. Unserer begrenzten Erfahrung nach ist der Spontanverlauf dennoch als gunstiger zu bewerten als die Ergebnisse von Flow-Diverter-Behandlungen. Es sollten jedoch multizentrische Analysen sowohl behandelter als auch unbehandelter Patienten folgen, um die beste Vorgehensweise fur diese seltenen Aneurysmen besser einschatzen zu zu konnen. Literatur (1.) Ertl L et al. Use of flow-diverting devices in fusiform vertebrobasilar giant aneurysms: a report on periprocedural course and long-term follow-up. AJNR. 2014 |
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ISSN: | 1869-1439 |