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Aktenzeichen Eselschatten ungelöst. Vertrackter Rechtsfall in den literarischen Gerichtshöfen vonWieland, Kotzebue und Dürrenmatt

Die sprichwörtliche Wendung vom ,Streit um des Esels Schatten' - im Sinne einer nichtigen Angelegenheit - stammt aus der Antike (Demosthenes) und gelangt über Aristophanes und äsopische Fabeln in die Moderne. Im vierten Teil von Wielands Roman Die Geschichte der Abderiten wird der Fall als Just...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift fuÌr Germanistik 2015-01, Vol.25 (1), p.110-122
Main Author: Košenina, Alexander
Format: Article
Language:English
Subjects:
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Description
Summary:Die sprichwörtliche Wendung vom ,Streit um des Esels Schatten' - im Sinne einer nichtigen Angelegenheit - stammt aus der Antike (Demosthenes) und gelangt über Aristophanes und äsopische Fabeln in die Moderne. Im vierten Teil von Wielands Roman Die Geschichte der Abderiten wird der Fall als Justizsatire gestaltet, später von Kotzebue in der Posse Des Esels Schatten oder der Prozeß in Krähwinkel aufs Theater gebracht und schließlich von Dürrenmatt in einem Hörspiel adaptiert. Der Beitrag untersucht diese literarischen Variationen des satirischen Topos und die unterschiedlichen Folgen des sinnlosen Rechtsstreits für den Esel: Bei Wieland endet er als besänftigendes Ritualopfer, bei Kotzebue als Tausch-objekt bürgerlicher Ehepolitik, bei Dürrenmatt dient er schließlich als Vorwand für einen Bürger krieg.
ISSN:0323-7982
DOI:10.3726/92148_110