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Der Gegenstand böte genügend Attraktion«: Ein Forschungsüberblick zur Geschichte der jüdischen Presse des 18. bis 20. Jahrhunderts im deutschen Sprach- und Kulturraum

Die Geschichte der jüdischen Presse des 18. bis 20. Jahrhunderts im deutschen Sprach- und Kulturraum konnte sich erst seit Mitte der 1980er Jahre als separates Forschungsfeld etablieren. Seitdem fand sich eine stetig wachsende Zahl von jüdischen wie nichtjüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenscha...

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Bibliographic Details
Published in:Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 2007-01, Vol.9, p.3-75
Main Author: Schwarz, Johannes Valentin
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Die Geschichte der jüdischen Presse des 18. bis 20. Jahrhunderts im deutschen Sprach- und Kulturraum konnte sich erst seit Mitte der 1980er Jahre als separates Forschungsfeld etablieren. Seitdem fand sich eine stetig wachsende Zahl von jüdischen wie nichtjüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus West- und Osteuropa, den USA und Israel zusammen. Die ersten Versuche, das neue Phänomen der modernen jüdischen Presse als Teil der jüdischen »Culturgeschichte« zu deuten, können bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückverfolgt werden, als sich auch eine »neue jüdische Öffentlichkeit« im deutschsprachigen Raum herausbildete. 1905 schließlich legte die ›Jewish Encyclopedia‹ den Grundstein für eine zunächst bibliographisch orientierte Presseforschung, jedoch wurden erst in den 1920er Jahren erste ernsthafte Anstrengungen zu einer systematischen Erforschung der jüdischen Presse unternommen. Diese kamen unter nationalsozialistischer Herrschaft bis 1938 zum Erliegen und wurden außerhalb Deutschlands nur von einigen wenigen Historikern in den Ländern der Emigration fortgesetzt. Sie fanden sich ab 1955 meist im Umfeld des ›Leo Baeck Institute‹ zusammen. In Deutschland machte sich erst nach 1979 ein wachsendes Interesse der jungen Generation in nahezu allen Bereichen der Jüdischen Studien bemerkbar, die nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Disziplinen vereinten. Der vorliegende Forschungsüberblick zur Geschichte der modernen jüdischen Presse des deutschen Sprach- und Kulturraumes versucht zum einen, die geographisch und zeitlich weit verstreuten Beiträge der letzten zwei Jahrhunderte zu bündeln und nach ihren Ergebnissen zu befragen, zum anderen noch vorhandene Desiderate und zukünftige Forschungsfelder zu benennen. The history of Jewish press in German-speaking countries from the Age of Enlightenment to the present day has established itself as a separate field of research only from the mid-1980ies. Since then, it has attracted a growing number of both Jewish and non-Jewish scholars on an international scale in Western and Eastern Europe, the United States and Israel. However, first attempts to explain the new phenomenon of modern Jewish press within cultural history can be traced back to the early 19th century when a »new German-Jewish public sphere« emerged. In 1905, the ›Jewish Encyclopedia‹ finally laid the basis for all further bibliographical research. But only in the 1920ies serious steps were taken for a systematic stud
ISSN:1438-4485