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Die Neue Weltwirtschaftsordnung aus der Sicht der Industriestaatdebatte der Jahrhundertwende / The New International Economic Order as seen by the German "Industriestaat-Debatte" of the turn of the century

Der Aufsatz befaßt sich mit einem bemerkenswerten historischen Beitrag zum gegenwärtigen „Nord-Süd-Dialog“. Von deutschen Nationalökonomen wurde in der „Industriestaatdebatte“ um 1900 die Industrialisierung in „Übersee“ mit ihren möglichen Konsequenzen für die zusätzliche Ressourcen-Beanspruchung de...

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Bibliographic Details
Published in:Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 1977-06, Vol.192 (1), p.36-54
Main Author: Lorenz, Detlef
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Der Aufsatz befaßt sich mit einem bemerkenswerten historischen Beitrag zum gegenwärtigen „Nord-Süd-Dialog“. Von deutschen Nationalökonomen wurde in der „Industriestaatdebatte“ um 1900 die Industrialisierung in „Übersee“ mit ihren möglichen Konsequenzen für die zusätzliche Ressourcen-Beanspruchung der Welt und die Rückwirkungen auf die Industriestaaten Westeuropas eingehend erörtert. Die Industriestaatgegner — um deren Argumentation es vornehmlich geht — warnten vor einer übersteigerten Politik des „Exportindustrialismus“ der damaligen Industrieländer und sahen sie im Rahmen ihrer wirtschafts-historischen Prognosen in die Rolle der Abhängigen der Weltwirtschaft versetzt. Inwieweit solche Szenarios keine wirklichkeitsfernen Bilder sind, sondern mit den gegenwärtigen Realitäten in Verbindung gebracht werden können, wird an drei Schwerpunkten der Debatte untersucht: Der Agrarpolitik, der Rohstoffsituation und der vertikalen Arbeitsteilung. Für den Agrar- und Rohstoffbereich gewinnen wegen des steigenden Eigenbedarfs der Entwicklungsländer u. a. wieder Überlegungen in Richtung der „Theorie der rückläufigen Bewegung“ an Bedeutung. Bei der internationalen Arbeitsteilung steht nicht nur deren Struktur, sondern auch ihre Intensität und Zielsetzung zur Diskussion. The „Industriestaat-Debatte“ dealt with the longterm consequences of industrialization „overseas“ for the industrialized countries in Western Europe. The „pessimists“ (in the debate) feared the future dependence of the industrialized countries on the underdeveloped countries caused by scarcity of food, exhausted raw materials and overspecialization in manufactures. Although their predictions have partly proved to be wrong, at least until today, their „scenarios“ are worth reconsidering. They also touch on a still unsolved problem, namely the adequate division of labour between different regions of the world. Finally they stress the need for „self-reliance“ for the developed countries.
ISSN:0021-4027