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Psychoanalyse und Suggestion

In der Geschichte der Psychoanalyse nimmt das Problem der Suggestion einen zentralen Platz ein. Zunächst ging es darum, die Eigenständigkeit der psychoanalytischen Technik gegenüber Persuasion und Hypnose als wissenschaftliches Paradigma zu begründen. Aus behandlungstechnischen und wissenschaftliche...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychoanalyse 1977-01, Vol.23 (1/2), p.35-55
Main Author: Thomä, Helmut
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:In der Geschichte der Psychoanalyse nimmt das Problem der Suggestion einen zentralen Platz ein. Zunächst ging es darum, die Eigenständigkeit der psychoanalytischen Technik gegenüber Persuasion und Hypnose als wissenschaftliches Paradigma zu begründen. Aus behandlungstechnischen und wissenschaftlichen Gründen wurde aber nicht nur die symptomorientierte Suggestion aufgegeben. Da berufliche und menschliche Einflußnahmen in der psychoanalytischen Situation zur althergebrachten „Suggestion" zurückführen könnten, richteten sich einige technische Empfehlungen Freuds (z.B. die Spiegelanalogie) gegen eine Vermischung der aufgegebenen persuasiven mit der psychoanalytischen Technik. Die Entdeckung der Übertragung komplizierte das Problem. Denn nun wurde klar, daß Einflußmöglichkeit und Einwirkung des Analytikers in grundlegenden menschlichen Kategorien und ihren speziellen psychogenetischen Entwicklungen und Verformungen gründen. Diese Erkenntnisse trugen zur Entwicklung psychoanalytischer Theorien über Suggestibilität bei. Die Entdeckung der Übertragung bestimmt bis heute die behandlungstechnischen Diskussionen über das Verhältnis spezieller und allgemeiner therapeutischer Faktoren zueinander (Deutung versus Beziehung). Schließlich signalisierte die Überwindung der persuasiven Suggestion die Einführung der psychoanalytischen Technik das revolutionäre, psychoanalytische Paradigma Sigmund Freuds: die Einführung des Subjektes in die Beobachtung. Die damit zusammenhängenden wissenschaftstheoretischen Probleme werden häufig im Zusammenhang mit der Suggestion diskutiert. In the history of psychoanalysis the problem of suggestion has been a central one. At first it involved the necessity to establish the psychoanalytic technique as independent scientific paradigm in contrast to persuasion and hypnosis. However, it was not only the symptom-oriented suggestion that had to be given up for scientific reasons and reasons of treatment technique. Since professional and human factors as well could have influenced the psychoanalytic situation to revert to the traditional „suggestion", Freud has given some technical considerations (e.g. the mirroranalogy), that were meant to counteract the confusion of the psychoanalytic technique with the persuasive one that had to come up to late. The discovery of the transference phenomena has further complicated the problem. It became obvious that the capacity of the analyst to exert an influence and to have impact, originated in very basic huma
ISSN:0340-5613
2364-3765