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Der Aufstieg der BIC-Staaten als Wissensmächte?

»Wissen« ist zu einem bedeutenden Einflussfaktor in der internationalen Politik geworden, welchem von Seiten der politikwissenschaftlichen Forschung bisher nur eine geringe Beachtung geschenkt wurde. Der weltpolitische Aufstieg von Brasilien, Indien und China (BIC) hängt zukünftig maßgeblich von ihr...

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Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Politik 2012-03, Vol.59 (1), p.3-23
Main Authors: Below, Katharina, Bösl, Regina, Franken, Jan-Paul, Herweg, Sarah, Knoblich, Ruth, Krupp, Martin, Mayer, Maximilian
Format: Article
Language:ger
Online Access:Get full text
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Description
Summary:»Wissen« ist zu einem bedeutenden Einflussfaktor in der internationalen Politik geworden, welchem von Seiten der politikwissenschaftlichen Forschung bisher nur eine geringe Beachtung geschenkt wurde. Der weltpolitische Aufstieg von Brasilien, Indien und China (BIC) hängt zukünftig maßgeblich von ihrer Fähigkeit ab, sich im internationalen Wettbewerb um Forschung und Innovation zu behaupten. Um den Aufholprozess der BIC-Länder in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation bewerten zu können, wird ein neues Konzept von »Wissensmacht« vorgestellt, das sich aus einer quantitativen und einer qualitativen Komponente – der technologischen Innovationskapazität sowie der Fähigkeit zu struktureller Kontrolle über die globale Wissensstruktur – zusammensetzt. Erstere drückt sich in Form der Wissensinfrastruktur, dem Forschungspotential und der Kommerzialisierung von Wissen aus. Letztere bemisst sich nach dem Einfluss auf internationale rechtliche Rahmenwerke, wissenschaftliche Diskurse und die Setzung globaler Standards. Ein internationaler Vergleich mittels entsprechender Indikatoren zeigt, dass beide Komponenten asymmetrisch verteilt sind, wodurch bestimmte Staaten mehr »Wissensmacht« und somit mehr Handlungsoptionen und Durchsetzungskraft innehaben als andere. Während China mit einer guten Wissensinfrastruktur bereits ein solides Fundament zum Ausbau der technologischen Innovationskapazität geschaffen hat, wird der Ausbau der indischen Innovationskapazität vom niedrigen Bildungsstand der Bevölkerung behindert. Andererseits übte Indien einen deutlichen Einfluss auf die globale Wissensstruktur aus. Obwohl die Wissensinfrastruktur in Brasilien vergleichsweise gut ausgebaut ist, konnte das Land seine Wissensmacht aufgrund stockender Kommerzialisierung weder im Bereich der technologischen Innovationskapazität noch im Hinblick auf die strukturelle Kontrolle über die globale Wissensstruktur erweitern. Alle drei BIC-Staaten verzeichnen einen wissenspolitischen Aufstieg; jedoch in unterschiedlicher Intensität. Obwohl die ungleiche Verteilung von Wissensmacht vor allem hinsichtlich der strukturellen Faktoren weitgehend bestehen bleibt, sollten die BIC-Staaten vermehrt die strategische Aufmerksamkeit der Industrienationen auf sich ziehen, denn ihr langsamer Aufstieg erfordert eine Neuausrichtung und eröffnet vorwiegend Chancen. The further economic and political rise of Brazil, India and China (BIC) increasingly depends on their ability to prevail in the fierce in
ISSN:0044-3360