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Phänomenologie des DGB-Rechtssekretärs – Albert Gnade und Kurt Leingärtner
Gewerkschaftlicher Rechtsschutz bildet traditionell einen integralen Teil der Gewerkschaftsarbeit. Kennzeichen der seit Ende des 19. Jhdt. auftretenden Rechtssekretäre sind Intelligenz, betriebliche Ausbildung, gewerkschaftliche Praxis und ein das soziale Herkunftsmilieu transzendierender Bildungshu...
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Published in: | Arbeit und Recht 2016-01, Vol.64 (1), p.G1-G4 |
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Main Author: | |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Gewerkschaftlicher Rechtsschutz bildet traditionell einen integralen Teil der Gewerkschaftsarbeit. Kennzeichen der seit Ende des 19. Jhdt. auftretenden Rechtssekretäre sind Intelligenz, betriebliche Ausbildung, gewerkschaftliche Praxis und ein das soziale Herkunftsmilieu transzendierender Bildungshunger. Sie lassen sich an 2 Persönlichkeiten exemplifizieren, die zugleich einen Abschluss dieser besonderen Zeiterscheinung markieren, Albert Gnade und Kurt Leingärtner. Der Lebensweg A. Gnades führte vom Lehrling über gewerkschaftliche Lehrgänge und Prozessvertretung als Rechtsschutzsekretär vor Arbeitsgerichten zur Chefredaktion dieser wissenschaftlichen Fachzeitschrift. In seiner Zeit waren dunkle Traditionen im deutschen Arbeitsrecht aufzuarbeiten, Gewerkschaftspraktiker und kritische Intelligenz im Arbeitsrecht nach 1968 zu versöhnen und internationale Einflüsse auf das nationale Arbeitsrecht aufzunehmen, wofür diese Zeitschrift seitdem steht. Der Lebensweg Kurt Leingärtners führte von Volksschule und Lehre über gewerkschaftliche Lehrgänge, Prozessvertretung als DGB-Rechtsschutzsekretär vor Arbeits- und Sozialgerichten bis zum Leiter der DGB-Bundesrechtsstelle. Aus dieser Zeit rührt die sprichwörtliche hohe Qualität der gewerkschaftlichen Prozessvertretung vor den obersten Bundesgerichten, belegt durch statistische Daten über die Ergebnisse von Revisionsverfahren und Nichtzulassungsbeschwerden. Hinzu kommen Auftritte in Verhandlungen des BVerfG und immer wieder vor dem EuGH in Luxemburg – und dies schon in den 1980er Jahren, als Europarecht für die meisten deutschen Juristen noch terra incognita war. Ohne gewerkschaftliche Rechtssekretäre wäre die Reihe der »Streitbaren Juristen« unvollständig. Trade Union Law traditionally forms an integral part of trade union work. Indicators of legal secretaries occurring since the late 19th century are intelligence, company training, trade union practices and the social milieu of transcendent hunger for education. They can be exemplified by 2 individuals, both mark the completion of this special time of publication, Albert Gnade and Kurt Leingärtner. The life of A. Gnade led by an apprentice via trade union training and litigation as a legal secretary before labor courts to the editorship of this scientific journal. In his time dark traditions in German labor law had to work up to reconcile trade union practitioners and critical intelligence in employment by 1968 and accommodate international influences on the national |
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ISSN: | 0003-7648 |