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O významové perspektivě v narativní próze
1. Aus den Resultaten der zahlreichen Arbeiten liber die Kategorie des Erzählers, die in den letzten Jahrzehnten eine wichtige Stellung in der Poetik der Prosa einnehmen, kann man den Schluß ziehen, daft eine statische Konzeption dieser Kategorie nicht entsprechend ist. Das Erzählen ist ein dynamisc...
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Published in: | Česká literatura 1969-01, Vol.17 (4), p.313-333 |
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Main Author: | |
Format: | Article |
Language: | cze |
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Summary: | 1. Aus den Resultaten der zahlreichen Arbeiten liber die Kategorie des Erzählers, die in den letzten Jahrzehnten eine wichtige Stellung in der Poetik der Prosa einnehmen, kann man den Schluß ziehen, daft eine statische Konzeption dieser Kategorie nicht entsprechend ist. Das Erzählen ist ein dynamischer Prozeß und die Kategorie des Erzählers mufi fupktionell, d. h. in Zusammenhang mit den anderen Elementen der Prosastruktur, aufgefaftt werden. Deshalb sind die statischen Kriterien, die zum Unterscheiden einzelner Erzähltypen dienen, ungenügend und bieten uns manchmal nur ein oberflächiges Gliederungsschema an. 2. Die Kategorie der semantischen Perspektive in der Auffassung des Autors einerseits ermöglicht die Aufklärung der funktionellen Rolle der verschiedenen Erzählerstypen im Kunstprosavverk und andererseits bietet uns die Kriterien der inneren Analyse der Erzählerskategorie und auch der anderen Elemente der Prosastruktur. 3. Der Begriff der semantischen Perspektive ist nicht nur bei der Analyse der literarischen Texte verwendbar, sondern er hat auch einen allgemeinen linguistischen Sinn. Jede kohärente sprachliche Aussage, jede Mitteilung hat ihre semantische Perspektive. Diese Perspektive hat zwei zusammenhängende Aspekte: sie realisiert sich auf der Ebene des Sachinhaltes der Aussage (die Auslegungsweise der thematischen Elemente, die Logik des Aufeinanderreihens der sachinhaltlichen Mitteilungselemente) und in der Haltung des Erzählers zum Erzählten, zum Leser, bzw. zur Erzählweise usw. Die semantische Perspektive deffiniert man also als die Haltung des Sprechers oder des Erzählers zum Erzählten, die in jeder Aussage implizite anwesend ist (die semantische Situationsperspektive] und die auch spezifische Weise der Inhaltsauslegung sowie der Empfangnahme dieser Mitteilung determiniert (die semantische Inhaltspers, pektive). 4. In den ursprünglichen und einfachen Erzähltypen begegnet man nur direkte und ununterbrochene Linie der narrativen Perspektive. Die Entwicklung der Kunstprosa im 19. und noch mehr im 20. Jahrhundert wird durch die intensive Vervielfältigung und Variabilität der semantischen Perspektive im Rahmen eines Werkes charakterisiert. Typologisch unterscheidet man homogene und heterogene Texte. In homogenen Texten herrscht nur die einzige semantische Perspektive, d. h. das Erzählen auf der Basis einer semantischen Hauptposition (eines Erzählstandpunktes, einer Erzählsituation) aufgebaut worden ist; in heterogenen Texten kommen verschiedene |
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ISSN: | 0009-0468 |