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Advance Health Care Documents in Multicultural Perspectives
In der modernen Medizin kommt es zunehmend zu Entscheidungskonflikten zwischen Intervention und Interventionsverzicht dort, wo nicht die medizinischtechnischen Möglichkeiten handlungsleitend sein sollen, sondern die am individuellen Patientenwohl sich orientierende bioethische Prognose entsprechend...
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Published in: | Jahrbuch für Recht und Ethik = Annual review of law and ethics 1996-01, Vol.4, p.465-508 |
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Format: | Article |
Language: | English |
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Summary: | In der modernen Medizin kommt es zunehmend zu Entscheidungskonflikten zwischen Intervention und Interventionsverzicht dort, wo nicht die medizinischtechnischen Möglichkeiten handlungsleitend sein sollen, sondern die am individuellen Patientenwohl sich orientierende bioethische Prognose entsprechend den klassischen arztethischen Prinzipien des primum nil nocere und des salus aegroti suprema lex. Schadensverbot und Heilauftrag sollen nicht heteronom und uniform vorgegeben werden, sondern sich am Willen des Patienten orientieren. Nicht selten macht jedoch die Ermittlung des mutmaßlichen Patientenwillens große Schwierigkeiten, vor allem bei Demenz, Koma, schwerem Trauma und Multimorbidität in der Nähe des Todes. Vorsorgliche Betreuungsvollmachten und Behandlungsverfugungen, fälschlich oft ,Patiententestament‘ genannt, sind als Instrumente für stellvertretende Entscheidungen und zur Ermittlung des Patientenwohles in solchen Situationen vorgeschlagen worden. Der Beitrag analysiert die entscheidungstheoretischen, ethischen, rechtlichen und medizinischen Aspekte prospektiver Entscheidung über eine medizinische Behandlung in einem transkulturellen und interdisziplinären Vergleich von Entscheidungen und Diskussionen in den USA, Japan und der Bundesrepublik Deutschland. Es werden verschiedene Modelle und Betreuungsverfügungen mit unterschiedlicher rechtlicher und medizinischer Validität und Präzision sowie unterschiedlicher kultureller und individueller Akzeptanz entwickelt und diskutiert. |
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ISSN: | 0944-4610 |