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Herztransplantation im Säuglingsalter : Erfahrungen am Kinderherzzentrum Giessen
Zusammenfassung Von Juni 1988 bis Dezember 1996 wurden am Kinderherzzentrum Gießen 36 Patienten, im Alter von weniger als einem Jahr, einer Herztransplantation zugeführt. Zugrundeliegende Diagnosen waren ein hypoplastisches Linksherzsyndrom (n = 26), Endokardfibroelastose (n = 4), Kardiomyopathie (n...
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Published in: | Clinical research in cardiology 1998-04, Vol.87 (3), p.209-217 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung Von Juni 1988 bis Dezember 1996 wurden am Kinderherzzentrum Gießen 36 Patienten, im Alter von weniger als einem Jahr, einer Herztransplantation zugeführt. Zugrundeliegende Diagnosen waren ein hypoplastisches Linksherzsyndrom (n = 26), Endokardfibroelastose (n = 4), Kardiomyopathie (n = 3) und komplexe Vitien (n = 3). Die mittlere Wartezeit von Transplantation betrug 52 Tage, das Verhältnis der Körpergewichte von Spender zu Empfänger lag im Mittel bei 1,8. Sieben Patienten (19%) verstarben nach Transplantation, überwiegend innerhalb des ersten Monats nach der Transplantation. Die kumulative Überlebenswahrscheinlichkeit liegt im Geamtkollektiv bei 79%. Der Einfluß zunehmender Erfahrung zeigt sich beim Vergleich der Patienten mit Transplantationen von 1988 bis 1993 (n ? 15) und von 1994 bis 1996 (n = 21). Während im ersten Zeitraum lediglich 50% überlebten, betrug die Überlebensrate der später transplantierten Kinder 92%, die 1-Jahres-Überlebensrate lag bei 100%. Bei 20 Patienten traten insgesamt 31 Abstoßungsepisoden auf, wobei 2 Säuglinge verstarben. 71% aller Abstoßungen traten innerhalb des ersten Monats nach der Transplantation auf. Die Nierenfunktion ist ein Jahr nach der Transplantation nur mäßiggradig eingeschränkt ohne Tendenz zur Verschlechterung. Die somatische Entwicklung verläuft bei nahezu allen Kindern perzentilengerecht. Die Lebensqualität der Patienten nach der Transplantation ist ausgezeichnet. Alle Patienten leben ohne Einschränkungen zu Hause. Bei zwei Patienten liegt allerdings ein neurologisches Defizit vor. Bislang gibt es im Gesamtkollektiv keine Anzeichen für eine Transplantatvaskulopathie oder eine maligne Erkrankung. Eine Herztransplantation stellt nach diesen Ergebnissen eine überdenkenswerte Alternative in der Behandlung sehr komplexer Vitien und Kardiomyopathien im Neugeborenen- und Säuglingsalter dar. |
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ISSN: | 0300-5860 1861-0684 1435-1285 1861-0692 |
DOI: | 10.1007/s003920050173 |