Möglichkeiten und Perspektiven des Qualitätsmanagements in der Radioonkologie

• Published in: Urologe. Ausgabe A 2012-11, Vol.51 (11), p.1546-1557
• Main Authors: Seegenschmiedt, M.H., Zehe, M., Fehlauer, F., Barzen, G.
• Format: Article
• Language: ger
• Subjects: Leitthema; Medicine; Medicine & Public Health; Urology
• ISSN: 0340-2592; 1433-0563
• DOI: 10.1007/s00120-012-3021-4

Zusammenfassung Die Fachgebiete Radioonkologie und Strahlentherapie (Behandlung mit ionisierenden Strahlen) haben sich im letzten Jahrzehnt durch neue Technologien (Bildgebung, Computertechnik, Software, Organisation) rasant weiterentwickelt und gehören zu den wichtigsten Säulen der Tumortherapie. Struktur- und Prozessqualität spielen für die Ergebnisqualität (Therapieerfolg, Tumoransprechen, Vermeidung von Nebenwirkungen) in der Radioonkologie eine entscheidende Rolle. Alle Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen sind seit dem Jahr 2007 verpflichtet, „einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement (QM) einzuführen und weiterzuentwickeln“. Die komplexe Aufgabenstellung, die komplizierten technischen Geräte, das hochspezialisierte Personal und die aufwendigen Prozesse bei Planung, Ausführung und Bewertung der Strahlentherapie machten die Einführung eines QM-Systems in der Radioonkologie auch unabhängig von gesetzlichen Auflagen sinnvoll. Das Strahlenzentrum Hamburg (SZHH) arbeitet seit dem Jahr 2009 als ein Medizinisches Versorgungszentrum unter ärztlicher Leitung und Geschäftsführung. Das für das Strahlenzentrum Hamburg implementierte gesamte QM- und Organisationssystem wurde in den Jahren 2008 und 2009 vorbereitet und im Juni 2010 durch den TÜV-Süd auf der Basis der DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Der Hauptnutzen des QM-Systems des SZHH besteht darin, die Grundzüge auch für Dritte nachvollziehbar zu machen, klarere Strukturen zu haben, Managementprinzipien im Alltag zu integrieren und so Lernprozesse von Innen nach Außen effektiver zu gestalten.