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Entwicklung der Herz-Kreislauf-Morbidität und -Mortalität in Ostdeutschland nach der politisch-ökonomischen Wende
Die Herz-Kreislauf-Mortalität ist in der DDR zwischen 1980 und 1989 bei den Männern um 14 Prozent und bei den Frauen um 18 Prozent zurückgegangen. Im Jahre 1990 war jedoch sowohl bei Männern als auch bei Frauen, insbesondere bei den 25-44 jährigen (18 bzw. 17 Prozent), aber auch bei den 45-64jährige...
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Published in: | Journal of public health 1998-06, Vol.6 (2), p.120-136 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Die Herz-Kreislauf-Mortalität ist in der DDR zwischen 1980 und 1989 bei den Männern um 14 Prozent und bei den Frauen um 18 Prozent zurückgegangen. Im Jahre 1990 war jedoch sowohl bei Männern als auch bei Frauen, insbesondere bei den 25-44 jährigen (18 bzw. 17 Prozent), aber auch bei den 45-64jährigen (jeweils 7 Prozent), ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Dadurch gab es in Ostdeutschland im Jahr der Wiedervereinigung in diesem Altersbereich etwa 1.120 Herz-Kreislauf-Todesfälle mehr als nach dem Stand von 1989 zu erwarten gewesen wären. Die Umstellung der Kodierung der Totenscheine im gleichen Jahr ist dafür offensichtlich keine Erklärung. Auffällig ist dagegen die weitgehende Parallelität der Entwicklung der Herz-Kreislauf-Mortalität und der Herzinfarkt- und Schlaganfallmorbidität in den Jahren vor und nach der Wiedervereinigung. Dabei verlief die Entwicklung der Hypertonie-Prävalenzraten und der Schlaganfallereignisraten weitgehend parallel. Kein Zusammenhang bestand jedoch zwischen der Entwicklung von Hypercholesterinämie und Zigarettenrauchen einerseits und der Entwicklung der Herzinfarktereignisraten andererseits. Dafür hatten jedoch ungünstige psychosoziale Faktoren (soziales Netzwerk, Arbeitsplatzbelastungen, kritische Lebensereignisse) deutlich zugenommen. Ihnen dürfte also insbesondere bei der Zunahme der Herzinfarkte nach der Wende eine wesentliche Bedeutung zukommen. Nach der Wiedervereinigung ist die Herz-Kreislauf-Mortalität, insbesondere bei den unter 65jährigen, zwar wieder verstärkt abgefallen, dennoch ist sie in Ostdeutschland noch deutlich höher als in Westdeutschland, so daß eine Angleichung der Mortalitätsraten wahrscheinlich noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird. Cardiovascular mortality decreased in the GDR between 1980 and 1989 in men by 14 % and in women by 18 %. In 1990, however, among men as well as women the rates increased considerably, particularly for the age group 25-44 (18 % and 17 %, respectively), but also for the age group 45-64 (7 % for both sexes). Compared with the mortality rates of 1989 this increase resulted in an excess-mortality of approximately 1120 cardiovascular deaths in this age range in East Germany during the year of the reunification. The re-arrangement of the coding practice in this year is obviously not an explaination for this phenomenon. There were, on the other hand, very similar trends of the cardiovascular mortality and the myocardial infarction and stroke morbidity in the years be |
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ISSN: | 0943-1853 2198-1833 1613-2238 |
DOI: | 10.1007/BF02956782 |