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Mikrohämaturie: Sinnvolle und risikoadaptierte Abklärung
Zusammenfassung Hintergrund Die Mikrohämaturie ist ein häufiger Zufallsbefund. Mögliche Ursachen reichen von harmlosen benignen bis hin zu schwerwiegenden und malignen Erkrankungen der Nieren sowie der übrigen Urogenitalorgane. Wir geben einen Überblick über urologische und nephrologische Erkrankung...
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Published in: | Urologe. Ausgabe A 2017-09, Vol.56 (9), p.1139-1146 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Die Mikrohämaturie ist ein häufiger Zufallsbefund. Mögliche Ursachen reichen von harmlosen benignen bis hin zu schwerwiegenden und malignen Erkrankungen der Nieren sowie der übrigen Urogenitalorgane. Wir geben einen Überblick über urologische und nephrologische Erkrankungen als Auslöser einer Mikrohämaturie sowie über Diagnostik- und Nachsorgestrategien in Bezug auf ein sinnvolles und risikoadaptiertes Vorgehen.
Material und Methoden
Es handelt sich um eine nicht-systematische Übersichtsarbeit unter besonderer Berücksichtigung nationaler und internationaler Leitlinien. Ein klinischer Leitfaden für den Umgang mit den betroffenen Patienten wurde anhand der relevanten Literatur erstellt.
Ergebnisse
Die geschätzte Prävalenz der Mikrohämaturie liegt bei etwa 2 %, in Risikopopulationen steigt sie bis zu etwa 30 %. In 13–35 % der Fälle ist eine medizinische oder chirurgische Intervention notwendig. Bei 2,6–4 %, in Risikogruppen bei bis zu 25,8 % der Fälle sind maligne Tumoren der Niere oder des harnableitenden Systems ursächlich. In etwa 80 % der Fälle handelt es sich um eine „idiopathische Mikrohämaturie“ unklarer Ätiologie. Nach Ausschluss von nephrologischen Erkrankungen sollte eine Standarddiagnostik mittels Anamnese, körperlicher und laborchemischer Untersuchung sowie Sonographie der Nieren und des harnableitenden Systems erfolgen. Eine erweiterte Diagnostik mittels Zystoskopie, Urinzytologie und Schnittbildgebung des oberen Harntrakts ist bei Vorliegen von Risikofaktoren indiziert.
Schlussfolgerung
Aktuell existieren keine ausreichenden Daten, die eine evidenzbasierte risikoadaptierte Diagnostik bei Patienten mit asymptomatischer Mikrohämaturie stützen. Die Entwicklung zuverlässiger klinischer und molekularer Marker ist für die Selektion von Risikopatienten von großer Bedeutung. |
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ISSN: | 0340-2592 1433-0563 |
DOI: | 10.1007/s00120-017-0432-2 |