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Warum brauchen wir Cardiac-Arrest-Zentren?

Zusammenfassung Nach erfolgreicher prähospitaler Reanimation wird die weitere Prognose der betroffenen Patienten durch eine Reihe unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Prähospital hat die Dauer der Ischämie vom Zeitpunkt des Beginns des Kreislaufstillstands bis zum Beginn effektiver Reanimationsma...

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Published in:Herz 2018-09, Vol.43 (6), p.506-511
Main Authors: Scholz, K. H., Böttiger, B. W.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Nach erfolgreicher prähospitaler Reanimation wird die weitere Prognose der betroffenen Patienten durch eine Reihe unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Prähospital hat die Dauer der Ischämie vom Zeitpunkt des Beginns des Kreislaufstillstands bis zum Beginn effektiver Reanimationsmaßnahmen die bei Weitem größte prognostische Bedeutung. Dieses Intervall kann v. a. durch eine Steigerung der Laienreanimationsquote verkürzt werden. Bezüglich der intrahospitalen Weiterversorgung hat eine Reihe von strukturellen Faktoren wie u. a. die Größe der Klinik und die Fallzahl der pro Jahr behandelten Postreanimationspatienten ebenfalls großen Einfluss auf die weitere Prognose. Ganz entscheidend sind dabei das Vorhandensein und die permanente Einsatzbereitschaft eines Herzkatheterlabors mit der Möglichkeit einer umgehenden Koronarintervention. Bei reanimierten STEMI(ST-Strecken-Hebungs-Myokardinfarkt)-Patienten hat der Zeitfaktor bis zur Wiedereröffnung des verschlossenen Infarktgefäßes eine ganz überragende Bedeutung für das Überleben. Eine 24/7-„Rund-um-die-Uhr“-Einsatzbereitschaft eines Katheterlabors zählt somit zu den unabdingbaren Voraussetzungen für ein Cardiac-Arrest-Zentrum. Daneben muss eine Reihe von technischen, strukturellen, medizinisch-inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen in den Kliniken umgesetzt sein, um die Voraussetzungen für ein Cardiac-Arrest-Zentrum erfüllen zu können. Die Zertifizierung von Cardiac-Arrest-Zentren wird zurzeit durch den Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC) und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) umgesetzt. Der GRC und die beteiligten Fachgesellschaften erhoffen sich hierdurch in erster Linie eine Vermeidung von Fehlzuweisungen von Postreanimationspatienten in zwar nächstgelegene, aber nicht spezialisierte und wenig oder nicht geeignete Kliniken. Künftige Analysen werden zeigen, wie sehr durch Cardiac-Arrest-Zentren die Prognose von erfolgreich prähospital reanimierten Patienten in Deutschland flächendeckend verbessert werden kann.
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-018-4728-9